Kreis Viersen Eine neue Frisur für die Kopfweiden

Kreis Viersen · Das heilpädagogische Zentrum leistet im Auftrag des Kreises einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz

 Kopfweiden wie diese werden beschnitten.

Kopfweiden wie diese werden beschnitten.

Foto: Busch

Knorrig anmutende Kopfweidenreihen prägen die Landschaft am Niederrhein. Ihre bizarre, charakteristische Form entstand durch regelmäßiges Abschlagen der Kopftriebe. Früher wurden die geschnittenen Weidenruten vielfältig genutzt, etwa als Flechtmaterial für Körbe, für Gerätestiele, zum Besenbinden oder als Brennholz. "Die Bäume sind heute vor allem für den Natur- und Artenschutz von großer Bedeutung", sagt Andreas Budde, Umweltdezernent des Kreises Viersen.

In den häufig ausgehöhlten Stämmen leben zahlreiche Insekten und Kleintiere. Hohle Kopfbäume sind für den gefährdeten Steinkauz aber auch für verschiedene Fledermausarten als Brut- und Schlafstätte unverzichtbar. Daher sollen die Charakterbäume der niederrheinischen Kulturlandschaft erhalten bleiben. Dazu ist allerdings ein regelmäßiger Pflegeschnitt im Abstand von fünf bis zehn Jahren nötig, da sie sonst unter der Last der Äste auseinanderbrechen würden.

Im Auftrag des Kreises erledigt das Heilpädagogische Zentrum Krefeld-Kreis Viersen (HPZ) seit 2003 den Kopfweidenschnitt. Seitdem wurden über 4000 Bäume durch die Arbeitstrupps des HPZ fachmännisch gepflegt. An bis zu 50 Standorten pro Jahr sind die Arbeiter aktiv. Der Schwerpunkt liegt auf der Niersniederung sowie dem Bereich um Kempen. In diesem Winter beschneiden die Arbeiter des HPZ ca. 200 Exemplare.

Die Kopfweidenpflege stellt für das Team der Garten- und Landschaftspflege des HPZ eine wichtige Winteraufgabe dar. Trupps mit fünf bis acht Männern führen bei Wind und Wetter unter fachmännischer Anleitung von Heinz Schmidt, GaLa-Leiter des HPZ, die Schnitt- und Pflegearbeiten durch.

Gerade im Auftrag der Inklusion sind moderne Werkstätten wie das HPZ angehalten, Menschen mit Behinderung für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. Und "wir sind dem Kreis dankbar, uns auf diese Weise zu guter Winterarbeit zu verhelfen", bekräftigt darum auch Heinz Schmidt.

(RP)
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