Viersen Eine Reise von Viersen nach Dülken

Viersen · Andrea Vogt hat sich ihrer Geburtsstadt auf künstlerische Weise genähert.

 Die Installation ist an der Lange Straße 48 in Dülken zu sehen.

Die Installation ist an der Lange Straße 48 in Dülken zu sehen.

Foto: Vogt

Eine ganz besondere Benefizaktion hat sich die gebürtige Dülkenerin Andrea Vogt ausgedacht. Konzentriert auf Collagen und Installationen und als Mitglied der Kunstszene Viersen möchte sie mit einer Foto-Installation und daraus folgender Postkartenaktion unter dem Motto "Eine Reise (von Viersen) nach Dülken" auf künstlerische Weise einen Beitrag für ihre Geburtsstadt leisten.

Diese hatte sie 1988 für neun Jahre verlassen und fand sie, als sie wiederkam, völlig verändert vor - ein Dülken, das - ausgelöst von der kommunalen Reform - "häppchenweise" Viersen wurde. Sie versucht, diese Wandlung durch Fotomontagen echter Viersener und Dülkener Ortsschilder dazustellen, in denen sie mit jedem veränderten Buchstaben zeigt, wie sich Dülken in Richtung Viersen verwandelt hat.

Doch die "Reise" der Fotoinstallation geht auch in die andere Richtung: Nach dem Ortsausgangsschild nähert man sich wieder langsam Dülken. Ergänzt wird die Installation durch die bekannte, leicht zynische Bezeichnung "Dülken - statt Viersen" und "Dülken - statt Teil von Viersen". Nun wollte Andrea Vogt auch einen Beitrag für Dülken leisten. Mit dem Motiv ihrer Fotoinstallation hat sie Postkarten erstellt, die sie für 1,50 Euro verkauft, von denen 50 Cent an den Verein zur Förderung des Dülkener Karneval" gehen. Dessen Vorstandsmitglied Johannes Recker nahm dieses Angebot hoch erfreut an, zumal auch er enttäuscht ist von dem fehlenden politischen Engagement für Dülken: "Die wollen, dass Viersen eine Stadt mit einem Zentrum ist. An erster Stelle steht Alt-Viersen, dann kommen Dülken und Süchteln, zuletzt Boisheim." Durch den Zentrumsgedanken mache die Politik systematisch die Struktur in den anderen Stadtteilen kaputt.

Die Installation ist in der Gemeinschaftsausstellung "Formvollendeter Untergang" von Andrea Vogt und Sabine Borchardt vom 22. August bis 19. September im Konzept 48/11 an der Lange Straße 48 in Dülken zu sehen. Zur Vernissage am Sonntag, 30. August, 11 bis 18 Uhr anlässlich des "Dölker Daach" beim Mühlenfest, sind alle eingeladen. Dort gibt es auch die Postkarten, sonst sind sie im Dülken-Büro, bei Parfümerie Recker und in Piet's Börse, im Dülkener Teehäuschen und im Blumenhaus Krampe erhältlich.

(flo)
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