Serie Mein Verein Eltern mit Wirkung

Viersen · Die Katholische Elternschaft Deutschlands setzt sich dafür ein, dass sich Väter und Mütter in Schulgremien engagieren. Auch der Erhalt katholischer Grundschulen steht auf der Agenda. Seit zehn Jahren ist Jutta Pitzen dabei

 Der eigene Sohn hat die Schule längst verlassen, Jutta Pitzen engagiert sich dennoch weiterhin in der Katholischen Elternschaft Deutschlands. "Ehrenamt ist nicht nur eine persönliche Sache", sagt sie.

Der eigene Sohn hat die Schule längst verlassen, Jutta Pitzen engagiert sich dennoch weiterhin in der Katholischen Elternschaft Deutschlands. "Ehrenamt ist nicht nur eine persönliche Sache", sagt sie.

Foto: Jiota Kallianteris

Viersen Ehrenamt und Vereinsarbeit? Nicht unbedingt Jedermanns Sache. Für Jutta Pitzen ist ehrenamtliches Engagement selbstverständlich. Seit zehn Jahren ist die 55-jährige Kunsthistorikerin und Mutter eines 24-jährigen Sohnes in der Katholischen Elternschaft Deutschlands für das Bistum Aachen aktiv. Im Jahr 2007 hat sie den Vorsitz übernommen sowie den stellvertretenden Landesvorsitz. Gegründet wurde der Verein in der Region Mönchengladbach aus einer Unterschriftenaktion katholischer Eltern heraus, als es 1978 darum ging, ein Volksbegehren gegen die Einführung der so genannten "Kooperativen Schule" zu unterstützen.

Auch heute setzt sich der Verein unter anderem für den Erhalt katholischer Grundschulen, den Religionsunterricht und die freie Schulwahl für Eltern von Schulanfängern ein. Ebenso gehört es zu den Zielen, Eltern zu animieren und dabei zu unterstützen, sich in Schulgremien zu engagieren. "Diese Gremien haben wichtige Funktionen, die nicht zu unterschätzen sind", berichtet Jutta Pitzen. "Vertreter der Klassen- und Schulpflegschaft werden in die Schulkonferenzen einberufen. Dort können sie dann mitentscheiden und mitwirken, bei Vorschlägen und der Umsetzung neuer Projekte, dem Umgang mit Missständen wie zum Beispiel räumlichen Defiziten, der Festlegung von beweglichen Ferientagen, der Einteilung von Unterrichtszeiten und der Verteilung des Unterrichts über den Schultag sowie bei finanziellen Themen, wenn es darum geht, wie viel eine Klassenfahrt kosten darf."

Weitere Schwerpunkte der Arbeit des Verbands sind die Elternarbeit in Kindergarten und Schule, die Mitgliederpflege sowie Kontakte zu Schulen und anderen Verbänden der KED bundesweit. "Wir klären auch auf und informieren", so Jutta Pitzen. Die Elternschulung zur Schulmitwirkung gehört zum festen Angebotskatalog des katholischen Forums Krefeld und Viersen, in dem der Verein Mitglied ist. Darüber hinaus wird die KED in NRW von Ministerium und Landtag informiert und um Stellungnahmen gebeten. "Wir mischen uns zusätzlich ein, wenn es um politische Meinungsbildung geht", erläutert Pitzen. "Was sich trocken anhört, hat aufregende Seiten. Vor allem, als die Landesregierung wechselte, und mit ihr die jeweiligen Schulgesetze. Da waren schon einige Herausforderungen zu meistern", erzählt Jutta Pitzen.

Wichtig ist ihr, dass die KED schulformübergreifend und überkonfessionell arbeitet. Sie betont: "Wir treten für alle Kinder jeder Religionszugehörigkeit ein - und auch dafür, dass jede Konfession frei und offiziell an Schulen gelehrt werden kann." Wenn über die Schulbildung Wissen vermittelt wird, würden Kinder zu selbstbewussten Erwachsenen mit eigener Meinung, die sie diskutieren und vertreten können. "Dafür möchte ich mich auch weiterhin einsetzen, auch wenn mein Sohn schon längst nicht mehr zur Schule geht", sagt Pitzen. "Ehrenamt ist nicht nur eine persönliche Sache."

(paka)
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