Schwalmtal FDP fordert Flächen-Screening

Schwalmtal · Aus der Abwanderung von Kamps und Reuter sollte gelernt werden

 Dietmar Brockes.

Dietmar Brockes.

Foto: FDP

Dietmar Brockes, wirtschaftspolitischer Sprecher im Landtag und FDP-Landtagsabgeordneter aus Brüggen, warnt vor "Kirchturmpolitik" bei dem Thema Firmenansiedlungen. Konkret bezieht er sich auf die Abwanderung der Bäckerei Kamps von Schwalmtal nach Erkelenz und des Online-Badhändlers Reuter von Viersen nach Mönchengladbach.

"Wer den Erhalt von mehreren hundert Arbeitsplätzen im Kreis Viersen als Wahlkampf-Getöse abtut, hat den Ernst der Lage wohl noch nicht erkannt", sagt Brockes zu den Äußerungen des Schwalmtaler CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Paschmanns. "Auch wenn alle Beschäftigten ihren Arbeitsplatz behalten: Durch die größere Entfernung und die schlechte Nahverkehrsanbindung kommt dies für einige Beschäftigte einem Arbeitsplatzverlust gleich." Brockes bemängelt im Fall Kamps, dass nicht intensiv genug nach Alternativen im Kreis Viersen gesucht wurde. "Wenn eine Kommune nicht die passenden Flächen stellen kann, muss umgehend im ganzen Kreisgebiet nach Möglichkeiten gesucht werden. Dies scheint nicht der Fall zu sein, da noch nicht einmal alle Wirtschaftsförderer im Kreis Viersen von dem Neubauvorhaben der Großbäckerei wussten.

Er fordert für die Zukunft: "In solchen Fällen muss ein kreisweites Flächen-Screening stattfinden, so dass man nach Möglichkeit gleich mehrere Flächen anbieten kann." Auch Veränderungen beim Flächennutzungsplan und beim Regionalplan sollten von vornherein mit ins Auge gefasst werden, so dass interessante Flächen auch an die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst werden.

Für Brockes ist wichtig, dass aus diesen Fällen die richtige Lehre gezogen wird: "Mit Kirchturmdenken kommen wir in der Wirtschaftsförderung nicht weiter. Wir brauchen eine starke Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Viersen, damit nicht noch weitere Ansiedlungen an uns vorüber gehen."

(busch-)
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