Viersen Festival mit Dänen-Pop und Till Brönner

Viersen · Für das 27. Internationale Jazzfestival sind ab heute Karten erhältlich. Bei dem Line-Up dürften die Tickets schnell weg sein. Die improvisierte Musik und die "schrägen Tönchen" stehen für die Macher aber immer noch im Mittelpunkt.

 Freuen sich aufs Festival: Rüdiger Schmitz (Förderverein Festhalle), Frank Kindervatter (NEW Viersen), Bürgermeister Günter Thönnessen, Stefan Vander (Sparkasse Krefeld), Tobias Kremer (Festival-Organisator), Paul Schrömbges (Kulturdezernent Stadt Viersen) und Ali Haurand (Festival-Gründer, v.l.).

Freuen sich aufs Festival: Rüdiger Schmitz (Förderverein Festhalle), Frank Kindervatter (NEW Viersen), Bürgermeister Günter Thönnessen, Stefan Vander (Sparkasse Krefeld), Tobias Kremer (Festival-Organisator), Paul Schrömbges (Kulturdezernent Stadt Viersen) und Ali Haurand (Festival-Gründer, v.l.).

Foto: Busch

Kein Tag vergeht, an dem der Song nicht im Radio läuft: "When I'm drunk in the morning, I'm calling you, you might be lonely, lonely", gesungen von Lukas Graham, dessen Band genauso heißt. Die junge Gruppe aus Kopenhagen wird schon als Hit-Maschine beschrieben, ihre Songs, irgendwo zwischen Pop, Soul und Funk, sind eingängig und berührend. Damit dürften in diesem Jahr auch viele junge Leute zum 27. Internationalen Jazzfestival finden, das vom 27. bis 29. September in der Festhalle Viersen stattfindet. Heute beginnt der Vorverkauf.

Neben Lukas Graham gilt Till Brönner als Zugpferd fürs Festival. Brönner, 1971 in Viersen geboren, war zuletzt 2009 da. Jetzt stellt er sein neues Album vor, das einfach nur seinen Namen trägt. Brönner ist bekannt, mehrfach mit dem Echo ausgezeichnet worden. Fernsehzuschauer kennen den Ausnahme-Trompeter auch als Jurymitglied der Castingshow "X-Factor".

Dass nicht alle von dieser Auswahl begeistert sein werden, darauf lassen sich Ali Haurand und Tobias Kremer als Organisatoren des Jazzfestivals ein. "Wir erzielen dadurch ein höheres Publikumsinteresse und eine größere Medienaufmerksamkeit", betont Kremer.

Denn die Konkurrenz ist groß, das Viersener Jazzfestival muss sich gegen die Festivals in anderen Städten auf Dauer behaupten können. Von Beginn an begleitete der WDR das Viersener Festival, nun hat auch der "Rockpalast" angekündigt, eine Sendung über Lukas Graham zu machen. Beide, Brönner und Graham, zögen locker 1200 Zuschauer in die Festhalle, davon sind die Organisatoren überzeugt. Daher werden aus der Festhalle die Stühle wieder ausgeräumt, Sitzplätze gibt es nur noch im oberen Bereich.

Freunden der "schrägen Tönchen" will Kremer den Wind aus den Segeln nehmen: "Das Gesamtprogramm verliert den Wert der improvisierten Musik nicht aus den Augen." So wird die WDR Big Band wieder zu Gast sein, diesmal unter Leitung der japanischen Komponistin und Pianistin Toshiko Akiyoshi.

Der Gründer des Jazzfestivals, Ali Haurand, moderiert in diesem Jahr das Festival nicht nur, er steht auch selbst mit seinem European Jazz Sextett auf der Bühne – mit Alan Skidmore, Gerd Dudek, Jiri Stivin, Steve Melling und Clark Tracey.

Daneben dürfen sich Musikfreunde auf einige Entdeckungen freuen: Am Festivalfreitag präsentieren sich der junge Mundharmonika-Spezialist Konstantin Reinfeld, das Fischer Spangenberg Quartett und Saxofonist Denis Gäbel, begleitet von Jazzpianist Antonio Farào, in den Ernst-Klusen-Saal der Festhalle, im Keller lädt die junge Sängerin Janda mal betörend-fragil, mal stimmgewaltig zum Zuhören ein. Mit China Moses ist am Samstag die Tochter von Dee Dee Bridgewater zu Gast in der Festhalle. Ihre Songs sind eine Hommage an die großen Blues- und Soul-Sängerinnen, wie Dinah Washington, Janis Joplin und Etta James. Auf Bühne 2 ist am Samstag mit "Three Fall" ein Trio in der Besetzung Posaune, Schlagzeug, Tenor-Saxofon zu hören, ein weiterer Act steht noch aus. Im Festhallenkeller stellt sich Trompeter Christoph Titz vor.

Eröffnet wird das Festival am Freitagabend in der Kreuzkirche, in der die argentinische Sängerin Lily Dahab ihr Programm "Huellas – Spuren" präsentiert. Die Liebe verschlug sie nach Berlin, wo sie heute mit ihrem Mann lebt. In ihren Liedern macht sie die Musik ihrer Heimat wieder lebendig.

(RP)
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