Niederkrüchten Feuer löschen mit Pulver oder Schaum

Niederkrüchten · Feuerlöscher sind kinderleicht zu bedienen. Das demonstrierte der Löschzug Niederkrüchten bei seinem Tag der offenen Tür

 Der dreijährige Vincent weiß, wie man einen Feuerlöscher bedient. Beim Tag der offenen Tür des Löschzugs Niederkrüchten konnte er es beweisen.

Der dreijährige Vincent weiß, wie man einen Feuerlöscher bedient. Beim Tag der offenen Tür des Löschzugs Niederkrüchten konnte er es beweisen.

Foto: hah

Vatertag bei der Feuerwehr - der jährliche Tag der offenen Tür beim Löschzug Niederkrüchten steht bei vielen fest im Terminkalender. Neben der Besichtigung der Fahrzeuge, Rundtouren im Feuerwehrauto und Löschübungen für die Kleinsten gab es in diesem Jahr auch die Möglichkeit, sich selbst beim Löschen zu versuchen. So, wie es bei einem Brand in der eigenen Wohnung oder im Garten auch geschehen würde - mit dem Feuerlöscher.

Der dreijährige Vincent ist einer der ersten, der sich meldet. "Wenn ich etwas löschen muss, brauche ich einen Schlauch und einen Feuerlöscher", sagt er. Sein Vater Thomas Sondran nickt. Er ist in einer Werksfeuerwehr und findet, "man kann nicht früh genug beginnen, den Kindern nahezubringen, wie sie sich richtig verhalten". Gekonnt prüft Vincent mit dem feuchten Finger die Windrichtung. "Mit dem Wind löschen", sagt sein Vater. Damit man den Rauch nicht ins Gesicht bekommt. Papa zieht den Hebel am Feuerlöscher, Vincent hält den Schlauch - und die Flammen sind aus.

Beim Löschzug Niederkrüchten stehen Feuerlöscher für die Übungen bereit. "Diese Löscher sind für die Brandklassen A, B und C geeignet", sagt Heinz Cüsters vom Löschzug Niederkrüchten. Gar nicht geeignet ist Wasser als Löschmittel für einen Fettbrand. Was dann passiert, zeigen die Wehrleute später sehr eindrucksvoll - ein einziges Glas Wasser auf eine brennende Fritteuse gegossen sorgt für einen riesigen Feuerball.

Es gibt Wasser-, Pulver- und Schaumlöscher. Die Funktionsweise ist ähnlich. Am gebräuchlichsten sind Pulverlöscher, die in regelmäßigen Abständen auch in Discountern angeboten werden. "Wenn man sich einen Feuerlöscher kauft, dann sollte zunächst einmal die Gebrauchsanweisung gelesen werden", sagt Cüsters. Testen kann man den Löscher aber nicht - einmal angebrochen, muss er erst wieder aufgefüllt werden, bevor man ihn im Ernstfall einsetzen kann. Und bei ganz günstigen Geräten kann es teurer sein, den Löscher befüllen zu lassen, als einen neuen zu kaufen.

Aber der Umgang sei sehr einfach, versichert der Experte. "Man muss den Sicherungsstift ziehen, dann kann man den Hebel bedienen." Den Schlauch auf die Flammen richten und los. Allerdings sollte man sich nicht überschätzen, sondern immer auch die Feuerwehr anrufen. "Die richtige Reihenfolge", so erklärt der Niederkrüchtener Feuerwehrchef André Erkens, finde man auch auf allen Piktogrammen: Ruhe bewahren, Menschen in Sicherheit bringen, Feuerwehr rufen, gegebenenfalls Löschversuch unternehmen.

Selbst, wenn es scheinbar gelinge, die Flammen selbst zu löschen, solle man nicht auf den Anruf bei der Feuerwehr verzichten, rät Heinz Cüsters. "Es können sich noch irgendwo Glutnester verstecken, die das Feuer wieder entfachen können." Die Fachleute könnten das schnell erkennen und dann für Abhilfe sorgen.

Einen Fettbrand - zum Beispiel in der Fritteuse oder in einem Topf - erstickt man übrigens am besten mit einer Löschdecke oder mit dem Topfdeckel. Die Abdeckung muss so lange darüber bleiben, bis das Fett richtig abgekühlt ist. Denn so lange es heiß ist, kann es sich immer noch wieder selbst entzünden.

(RP)
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