Niederkrüchten Flammen bei der Gartenarbeit

Niederkrüchten · Beim Versuch, Unkraut mit einem Gasbrenner zu vernichten, sind gestern in Brempt acht Meter hohe Bäume in Brand geraten. Die Feuerwehr mahnt zur Sorgfalt im Umgang mit den Geräten: Auch Rasen fange leicht Feuer.

Der Gedanke an sich war gut: Rechtzeitig zum schönen Sommerwetter sollte das lästige Unkraut verschwinden. Doch als ein 58-jähriger Anwohner der Kahrstraße in Brempt gestern Vormittag dafür zum Gasbrenner griff, ahnte er nicht, was das für Folgen haben würde. Eine Gruppe von acht etwa acht Meter hohen Tannen geriet dabei in Brand. "Ich kam gerade vom Einkaufen und wollte das Fenster öffnen, und plötzlich war da alles voll Rauch, und überall flogen die knisternden, brennenden Tannennadeln herum", erzählt eine noch sichtlich aufgeregte Nachbarin.

Die Feuerwehr rückte mit allen drei Löschzügen an, und als man sich gerade in Position gebracht hatte, entdeckte jemand, dass aus einem Dach auf der gegenüberliegenden Straßenseite auch kleine Flammen schlugen. Fliegende Funken waren unter die Dachziegel geraten und hatten Bretter am Dachstuhl entzündet. Beide Brände waren schnell unter Kontrolle gebracht, Angaben zur Schadenshöhe macht die Polizei noch nicht.

Die Benutzung eines Abflämmgeräts gilt grundsätzlich als gute Alternative in der Unkrautbekämpfung. Denn im Kreis Viersen ist – wie in vielen anderen Kreisen auch – der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln auf gepflasterten Flächen wegen des Gewässerschutzes verboten. Wer erwischt wird, den erwartet mächtiger Ärger. Gegen Gasflämmgeräte sei im Grundsatz nichts einzuwenden, sagt Thomas Schmitz, Abteilungsleiter im Amt für technischen Umweltschutz, "sofern sie mit der notwendigen Sorgfalt eingesetzt werden". Am besten allerdings sei Handarbeit. "Um Gewässer und Umwelt nicht zu schädigen, besser heißes Wasser, scharfe Besen, Hochdruckreiniger, Stahlbürsten, Fugenkratzer oder halt Flämmgeräte einsetzen, um das ungeliebte Grün zu entfernen", rät Schmitz.

"Man muss sehr genau überlegen, was man an welcher Stelle tut – und im Zweifel das Abbrennen von Unkraut unterlassen", sagt Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel. "Der Umgang mit offenem Feuer ist immer gefährlich, in erster Linie für die eigenen Hände." Man habe aber auch schnell unbedacht einen Flächenbrand verursacht. Denn nicht nur Tannen seien äußerst brennbar. "Auch Hecken oder trockene Grasflächen fangen schnell Feuer." Neben dem entstehenden Brand könnten solche Feuer – losgelöst vom aktuellen Fall in Brempt – weitreichende Konsequenzen haben. "Fahrlässige Brandstiftung, und, falls Menschen zu Schaden kommen, sogar fahrlässige Körperverletzung. Es kann also auch strafrechtliche Konsequenzen geben", warnt der Chef der Kreis-Feuerwehr.

(RP)
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