Seit Donnerstag sind 21 Schüler aus Frankreich zu Gast in Schwalmtal. Der Austausch zwischen dem Lycée Dupleix und dem Waldnieler Gymnasium St. Wolfhelm geht ins elfte Jahr. Die erste Scheu voreinander ist schon weg. Nach anfänglichem Zögern fanden die 13- bis 15-jährigen Franzosen viele Unterschiede zwischen ihrer Heimat in der Gegend von Lille und dem Gastort Schwalmtal. Das Wichtigste: "Deutsche Lehrer sind viel cooler. Bei denen im Unterricht darf man ja sogar essen und trinken", übersetzt Lehrerin Marie Valet die Aussage einer Schülerin.

Auch die vielen Radwege rund um Schwalmtal haben die Gäste beeindruckt. Damit sei Radfahren ja viel einfacher und sicherer als in Frankreich. Außerdem halten die jungen Franzosen die deutschen Kinder und Jugendlicher für "autonomer": Eltern hätten viel weniger Angst, ließen den Nachwuchs allein mit Bus und Bahn fahren - und da gebe es auch noch Verbindungen, mit denen man ankomme. Auch die Disziplin der Deutschen - vor allem, was das Stoppen als Fußgänger an einer roten Ampel angeht - habe sie beeindruckt. Ein großer Unterschied sei das Essen. Ein Schüler war fast entsetzt, als es keinen Nachtisch gab, sondern nur einen Joghurt aus dem Kühlschrank. Aber tatsächlich sei das Essen in Deutschland wohl gesünder - und nicht so süß. Dass ihre Austauschpartner ein Faible für Süßes haben, haben auch die Acht- und Neuntklässler des Gymnasiums St. Wolfhelm festgestellt. Eine Schülerin berichtet: "Als wir bei Haribo waren, haben die fast den ganzen Laden leergekauft. Gemeinsam waren die deutschen und französischen Schüler schon im Haus der Geschichte in Bonn gewesen, bevor sie nun gestern das Waldnieler Rathaus besuchten. Dort erzählten ihnen Bürgermeister Michael Pesch (CDU) und Schulamtsleiter Gerd van Grimbergen etwas über Schwalmtal. Morgen treten die Franzosen die Heimreise an - und freuen sich auf den Gegenbesuch der Schwalmtaler Schüler in Frankreich.