Schwalmtal Freizeitpark im JHQ: Nachbarn sollen eingebunden werden

Schwalmtal · In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Rat der Stadt Mönchengladbach mit einem Projekt beschäftigt, das auf die Stadt und die Region erhebliche Auswirkungen haben dürfte, wenn es realisiert werden sollte: Arabische Investoren möchten auf dem Gelände des ehemaligen JHQ in Mönchengladbach-Hardt einen riesigen Erlebnispark errichten. Das Projekt mit dem Titel "Seasons" könnte rund 1,4 Milliarden Euro kosten.

Einem Konzept zufolge soll der Erlebnispark vier Kuppeln haben, die jeweils eine Jahreszeit thematisieren. Sport- und Wellnessangebote sollen dort verknüpft werden, auch eine Shopping-Meile und Hotels gehören dazu. Für die Umsetzung müsste das Land ins Boot geholt werden, weil der Regionalplan geändert werden müsste.

Der Rat der Stadt Mönchengladbach beauftragte mit breiter Mehrheit die Verwaltung, mit den beiden Gesellschaften EWMG und der WFMG grundsätzliche Prüfungen und Abstimmungen auch auf Landes- und Regionalebene durchzuführen, um das Projekt auf eine realistische Umsetzung hin auszuloten. Der Rat sehe darin eine enorme Chance für die Stadt und die gesamte Region, teilte die Stadt Mönchengladbach mit. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners kündigte an: "Das, was wir als Stadt tun können, um das Projekt zu unterstützen und möglich zu machen, unternehmen wir mit Nachdruck."

Am Niederrhein-Stand der Expo Real in München statteten Vertreter der Investoren aus Dubai Gladbachs Oberbürgermeister Reiners und Dr. Ulrich Schückhaus, Chef der städtischen Wirtschaftsförderung (WFMG) und der städtischen Entwicklungsgesellschaft (EWMG), einen Besuch ab. "Wir haben großes Interesse und könnten uns die Realisierung dieses Mega-Projekts an diesem Standort sehr gut vorstellen", sagten die Vertreter der Investoren über das JHQ-Gelände, das dem Bund gehört. Die Verfügbarkeit des Grundstücks sei wesentliche Voraussetzung zur Umsetzung. "Hierzu brauchen wir bis Ende des Jahres Klarheit", sagte Siegfried Markus Brudersmann, Chef der Entwicklungsgesellschaft Dawant Company mit Sitz in Hong Kong und Kirchberg in Tirol. Wie Nidal al Hossary von der Seasons Global Investorengruppe aus Dubai ergänzte, benötige man eine Planungsphase von mindestens zwei Jahren und eine Bauzeit von fünf Jahren. "Wir glauben noch in diesem Jahr erste fundierte Ergebnisse zu diesem Projekt erzielen zu können", betonte er. In einem nächsten Schritt sollten jetzt Gespräche mit den Nachbarkommunen geführt werden, um sie in das Vorhaben einzubinden.

Noch habe er aus Mönchengladbach nichts gehört, sagte Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Schwalmtaler Gemeindegebiet grenzt ans JHQ. Die Bürger Schwalmtals hatten zuletzt aufmerksam die Planungen für ein Rockfestival auf dem Gelände verfolgt, die sich dann zerschlugen. Diskutiert worden war damals vor allem über die Auswirkungen, die ein Festival auf die Verkehrssituation in den angrenzenden Ortschaften haben könnte. Derzeit wird ein Teil der JHQ-Gebäude für die Unterbringung von Flüchtlingen instandgesetzt.

Er könne nicht beurteilen, welche Chancen sich durch solch einen Freizeitpark für die Region, auch für Arbeitsplätze, ergeben könnten, so Pesch, schließlich kenne man die Pläne noch nicht. Er gehe aber davon aus, dass die Stadt sich rechtzeitig melden werde.

(biro)
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