Brüggen Für Haus Schleveringhoven stehen viele Änderungen an

Brüggen · Die St.-Augustinus-Seniorenhilfe übernimmt das Haus von der Gemeinde. Bis 2018 soll umgebaut werden.

Bis 2018 müssen Seniorenheime in Nordrhein-Westfalen 80 Prozent ihrer Zimmer als Einzelzimmer bereitstellen. Nicht in allen Heimen ist das der Fall, auch nicht im Altenheim Brüggen-Bracht, Haus Schleveringhoven. Bislang gibt es 101 Pflegeplätze, 68 Einzelzimmer sind vorhanden. 81 müssten es aber sein. So wird demnächst umgebaut, denn 101 Pflegeplätze sollen im Altenheim auch weiterhin zur Verfügung stehen. Daneben wird überlegt, wie das Wohnkonzept so geändert werden kann, dass Wohngruppen entstehen, in denen jeder sein eigenes Zimmer hat, Aufenthaltsräume und Küchen aber zur Begegnung zur Verfügung stehen.

Der Umbau ist nur eine der Herausforderungen, mit denen sich die St.-Augustinus-Seniorenhilfe konfrontiert sieht. Sie kümmerte sich bereits seit 2012 im Rahmen eines Betriebsführungsvertrages um das Haus, das bislang in der Hand der Gemeinde Brüggen war. Drei Jahre später haben Gemeinde und Seniorenhilfe nun ihre Zusammenarbeit fester gezurrt und die Verträge unterschrieben. Die Gemeinde bleibt zunächst mehrheitlicher Gesellschafter und ist über Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat in die Entwicklung des Hauses einbezogen. Langfristig soll sich das ändern - Gemeinde und Seniorenhilfe sprachen gestern von einem angestrebten "gleitenden Übergang". Mit Haus Schleveringhoven kümmert sich die Seniorenhilfe um dann neun Altenheime. Bislang habe man verwaltet, jetzt könne man "tatsächlich auch managen", freute sich Thilo Spychalski, Geschäftsführer der St.-Augustinus-Seniorenhilfe. Dass die Gemeinde die Seniorenhilfe gewinnen konnte, das Altenheim zu übernehmen, sei "bahnbrechend für die Senioren in der Gemeinde", erklärte Bürgermeister Frank Gellen. Er machte deutlich, dass der Betrieb des Heims die Kapazitäten der kleinen Gemeinde schlicht überstieg. Brüggen habe Glück gehabt, mit der Seniorenhilfe einen kompetenten Partner gefunden zu haben, so Gellen. Damit sei das Altenheim für die Zukunft gesichert.

Die Änderung stelle für die rund 130 Mitarbeiter keinen Nachteil dar, betonte Spychalski, der eine Anhebung der Vergütungen ankündigte. Christa Bruns, Geschäftsführerin der Altenheim Brüggen-Bracht GmbH, berichtete, dass das Heim mit Fremdfirmen zusammenarbeite. Über eine Verbesserung der Bezahlung wolle man auch erreichen, dass wieder mehr eigene Kräfte dort tätig sind.

Für den Umbau sind nun drei Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben worden, die im März vorliegen sollen. Daneben hat die Seniorenhilfe viele Ideen, die das Konzept betreffen. Unter dem Leitwort "Landgasthof" soll der ländliche Charme der Anlage in den Vordergrund gestellt werden - das geht über die Ausstattung der Räume und das Essen bis hin zur Idee, Tiere einzubeziehen. Ein kulturelles und gastronomisches Angebot könnte das Haus auch für Menschen öffnen, die nicht dort leben. Und um zu verdeutlichen, dass das Haus mit der Seniorenhilfe nun in kirchlicher Trägerschaft ist, wird der Name geändert: In Erinnerung an die einst dort tätigen Schwestern soll das Haus künftig "Altenheim St. Franziskus" heißen.

(RP)
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