Viersen Furioser Abschluss für "Eier mit Speck"

Viersen · Das zwölfte Musikfestival "Eier mit Speck" ist gestern Abend in Viersen zu Ende gegangen. Heute werden die letzten Zelte abgebaut, dann wird die Wiese aufgeräumt. Hinter Besuchern und Helfern liegt ein entspanntes Wochenende

 Letzte Band gestern Abend waren die Orsons aus Stuttgart, die das vom Tanzen und Toben stark erhitzte Publikum mit Hilfe eines Riesenventilators abkühlten. Die Festival-Familie feierte bei fröhlich-frechem Hip-Hop bis in die Nacht.

Letzte Band gestern Abend waren die Orsons aus Stuttgart, die das vom Tanzen und Toben stark erhitzte Publikum mit Hilfe eines Riesenventilators abkühlten. Die Festival-Familie feierte bei fröhlich-frechem Hip-Hop bis in die Nacht.

Foto: Lana Amann

Ein gemütliches, friedliches Festival hat gestern Abend zu später Stunde auf dem Hohen Busch seinen Abschluss gefunden. So entspannt, wie die rund 5000 Besucher waren, waren auch die Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und Deutschem Roten Kreuz (DRK): Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, sei das diesjährige "Eier mit Speck" äußert ruhig verlaufen. Für Freitag zählte die Leitstelle eine Ingewahrsamnahme und einen Platzverweis, jeweils einen Platzverweis gab es auch am Samstag und Sonntag. Die Stadt Viersen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, konsequent Autos abzuschleppen, die auf Rettungswegen abgestellt werden. Große Parkplätze in fußläufiger Entfernung waren ausgeschildert worden, und an die Halteverbote hielten sich auch die meisten Fahrer. Insgesamt wurden sieben Autos abgeschleppt.

Wie in den vergangenen Jahren hatte die Stadt ein Beschwerdetelefon eingerichtet für Bürger, die sich durch die Lautstärke auf dem Festivalgelände belästigt fühlen könnten. Dort gingen am Wochenende insgesamt acht Beschwerden ein, wie Stadtsprecher Frank Schliffke gestern mitteilte - zwei Beschwerden gab es wegen parkender Autos, sechs Beschwerden wegen der Lautstärke. "Die Lärmanrufe verteilten sich", so Schliffke. "Sie bezogen sich nicht nur auf das Festival selbst, sondern auch auf den Lärm, der in der ersten Nacht von den Zeltplätzen ausging." Nach dem Hinweis der Stadt habe der Sicherheitsdienst darauf geachtet, dass Besucher nicht nachts die großen Boxen aufdrehen, "in der zweiten Nacht war es deutlich ruhiger", so Schliffke.

Auch nach Einschätzung von Dirk Schmitz, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter des DRK, war es in diesem Jahr beim "Eier mit Speck" ruhiger als im Vorjahr. Schmitz: "Wir hatten keine Riesenhitze, sondern am Freitag auch Regen. Und Regen kühlt den ein oder anderen ja auch etwas runter." Insgesamt zählte das Festival-DRK, dem rund 110 Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisverband Viersen angehörten, bis zum späten Sonntagnachmittag 40 Transporte zum Krankenhaus. Unter anderem hatten sich Besucher durch Stürze Verstauchungen oder Schnittwunden zugezogen, auch diverse internistische Erkrankungen habe es gegeben, berichtete Schmitz. "Fliegendes Ungeziefer" habe in einigen Fällen zu entzündeten Einstichstellen geführt, auch diese Betroffenen wurden ins Krankenhaus gebracht, so Schmitz. Nur eine Person habe alkoholbedingt ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Rund 120 Hilfeleistungen zählte das DRK, dazu zählte auch jedes ausgegebene Pflaster.

Helfer begannen gestern Abend nach dem letzten Konzert, die Licht- und Tontechnik abzubauen. Ab heute werden sämtliche Einrichtungen zurückgebaut. "Wir bauen ja eine ganze Stadt auf, mit Parkplätzen, Strom, Wasser und Licht", zählte Christoph "Tappi" Tappesser vom Organisatoren-Team auf. Die Camper müssen bis 11 Uhr heute die Zeltplätze verlassen, dann wird auch dort aufgeräumt. Tappesser zufolge werden die Abbauarbeiten am Hohen Busch erfahrungsgemäß bis Donnerstag dauern.

(RP)
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