Viersen Geisterstunde in der Bibliothek

Viersen · In der Stadtbibliothek hatten Gruselwusels das Sagen. Beim Auftakt des Viersener Lesespaßes wurde es für die jungen Zuhörer richtig unheimlich - erst recht, als nach der Spuklesung auch noch das Licht ausging

 Foto: paka

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Foto: Kallianteris Jiota

Der Herbst ist da! Es wird früher dunkel, das Wetter ist trüb und nebelig. Ideal, um unheimliche Spukgeschichten zu hören und gemeinsam im Warmen zu spielen. Gruseln klappt nicht nur im Spukschloss, sondern auch in der Viersener Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek. Dort stand die kostenfreie Reihe Viersener Lesespaß unter dem Motto "Hilfe, es spukt!" - unerschrockene Mädchen und Jungen ließen sich das nicht zweimal sagen und spukten mit.

Zum Auftakt gab's "Die Geschichte vom Gruselwusel". Die ehrenamtlichen Lesepatinnen Marlies Spiegelhoff und Ulrike Fröhlich verwandelten sich dafür in Oberhexen und lasen einer hexischen Anzahl von 13 Kindern vor. Sie konnten die Abenteuer des kleinen Spukgespenstes Gruselwusel miterleben.

Die beiden gehören zu einem Team von acht Frauen, die ehrenamtlich in der Stadtbücherei Veranstaltungen für Kinder betreuen. "Wir haben einige Seminare besucht, um uns Anregungen, neue Ideen für Spiele und Aktionen zu holen", erzählt Spiegelhoff. Auch das richtige Vorlesen will gelernt sein. "Auch dafür wurden wir extra geschult. Denn man möchte den Kindern die Emotionen, die in einer Geschichte stecken, verbal vermitteln können. So wird eine Vorlesegeschichte ja erst richtig spannend", ergänzt Ulrike Fröhlich. Monika Effkemann, Leiterin der Kinderbibliothek, sagt: "Wir sind sehr froh, dass wir die Lesepatinnen haben. Sonst wären viele Aktionen für Kinder gar nicht möglich." Ihr Wunsch: ein männlicher Lesepate. "Es wäre schön, wenn wir auch hierfür jemanden finden würden." Am Herzen liegt ihr deshalb das Projekt "Papa-Zeit", das seit zwei Jahren in der Stadtbibliothek angeboten wird. Dazu kommen die Kinder mit Vätern oder Opas. "Das wird sehr gut angenommen, und die Kinder genießen die Zeit", so Effkemann.

Was aber zu einer Spukgeschichte auf jeden Fall dazu gehört: ein gut funktionierender Zauberspruch! Die Oberhexen erklärten den gespannten Kindern, dass dieser Spruch extra entwickelt wurde, um ihn statt Schimpfwörtern zu benutzen. Denn Eltern und Großeltern hören solch ein Vokabular gar nicht gerne. Dieser Zauberspruch hat es in sich. Wenn man gruselig wütend ist, muss man ihn nur drei Mal ganz schnell hintereinander sagen: "Gruselfurzwuselpups!" Und schon ist die Wut weg.

Doch nicht nur in dem zauberhaften Buch, das die Lesepatinnen ausgewählt hatten, passierten unheimliche Dinge. Die jungen Zuhörer erfuhren, wie kleine Geister spuken und erschrecken lernen - und dann gingen in der Bibliothek die Lichter aus, plötzlich erschienen gelbe und grüne, große und kleine Gruselwusels. Sie ächzten, stöhnten, wimmerten. Für die Kinder ein gruseliger Spaß - und auch die Eltern wurden neugierig. Solange, bis das Gespensterballett als harmloser Schabernack entlarvt wurde.

(paka)
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