Viersen Geld für Plätze: ASV sieht sich im Abseits

Viersen · Bei der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbands kam es zum Streit um die geplanten Platzsanierungen

Die jüngsten Diskussionen rund um die Kostensteigerungen bei den geplanten Platzsanierungen im Dülkener Stadtgarten, am Hohen Busch und in Boisheim fanden bei der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes Viersen (SSV) ihre Fortsetzung. Dabei gerieten in Gestalt von Wolfgang Güdden als Vorsitzendem des ASV Süchteln und Fritz Meies, der als Vorsitzender des Kreis-Sportausschusses eingeladen war, zwei der führenden Köpfe des Viersener Sports aneinander.

Der Grund: Wolfgang Güdden, der den mit 3000 Mitgliedern größten Verein der Stadt führt, stellte die Frage, was der SSV gegen die Ungleichbehandlung der Sportvereine unternimmt. "Die anderen Vereine gehen die Projekte mit 20 Prozent Eigenbeteiligung an und wir Süchtelner zahlten 50 Prozent." Zur Herrichtung der Sportanlagen auf den Süchtelner Höhen nahm der ASV vor fünf Jahren einen Kredit in Höhe von 300.000 Euro auf, um seinen Eigenanteil von 720.000 Euro an den Baukosten von 1.420.000 Euro stemmen zu können. Den Kredit zahlt er nach Auskunft von Güdden noch bis 2031 ab. Die Anfrage des ASV-Vorsitzenden sorgte bei Fritz Meies, der wie kaum ein anderer die Viersener Sportszene kennt, für großen Unmut. Für die Ansicht, dass die Süchtelner vor dem Hintergrund der neuen Sanierungspläne im Viersener Sport benachteiligt würden, brachte er kein Verständnis auf. Er listete dann alle finanziellen Mittel auf, die in den vergangenen Jahren zur Verbesserung der Infrastruktur des Süchtelner Sports geflossen sind. "Die kleinen Vereine sind in der Struktur gar nicht dazu in der Lage, mehr Mittel für die Sanierung ihrer Plätze aufzubringen", sagte Meies mit Blick aktuellen Bauvorhaben.

Auslöser des Streits war der Bericht des SSV-Vorsitzenden Klaus Dieter Grefkes gewesen, der ausführte, dass die Stadt für die Instandhaltung und Erneuerung der Anlage im Stadtgarten, am Hohen Busch und in Boisheim mit Hilfe der Sportpauschale des Landes die notwendigen Gelder zur Verfügung stellt und bei den einzelnen Projekten eine Selbstbeteiligung der Vereine erfolgen muss. Er brach die Auseinandersetzung zwischen Güdden und Meies mit Verweis auf die heutige Sondersitzung des Sportausschusses ab. Dort soll darüber entschieden werden, wie die bei allen Projekten gestiegenen Kosten aufgefangen werden können, ohne die Vereine zusätzlich zu belasten. Eine Variante ist, die ohnehin schon bis 2022 verplante Sportpauschale des Landes in Höhe von jährlich 200.000 Euro auch noch für 2023 vorab einzusetzen. "Der SSV steht dafür gerade, dass Gerechtigkeit unter den Sportvereinen herrscht", sagte Grefkes mit Nachdruck. Bei dieser Gelegenheit betonte er nochmals, dass es im Grenzland einmalig sei, dass die Viersener Sportvereine keine Nutzungsgebühren für die Sportstätten zahlen müssen.

Bei den Wahlen wurde der inzwischen 70-jährige Klaus Dieter Grefkes in seinem Amt als Vorsitzender, das er bereits 20 Jahren innehat, bestätigt. Auch seine Vorstandskollegen mit dem stellvertretenden Vorsitzender Thomas Schneider, der Geschäftsführerin Gabi Schneider-Freund, der Kassiererin Sigrid Hostmann und der Schriftführerin Vera Wiese wurden wiedergewählt. Ein Problem hat der SSV mit der Besetzung der Fachwarte-Positionen. "Es stellen sich immer weniger Leute zur Verfügung, die uns in ihrer Arbeit unterstützen", klagte Grefkes. Um dieses Problem zu lösen, soll noch ein Extra-Treffen stattfinden.

(off)
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