Viersen Geldautomat gesprengt - Täter flüchtig

Viersen · Zum zweiten Mal binnen fünf Monaten haben unbekannte Täter versucht, einen Geldautomaten der Deutschen Bank in Dülken zu sprengen. Und wie bei der Premiere im Februar hielt das Gerät stand. Die Polizei sucht einen dunklen BMW

 Als die Polizei am Tatort eintraf, klaffte in der Schaufensterscheibe der Bankfiliale ein großes Loch, lagen Scherben auf dem Boden.

Als die Polizei am Tatort eintraf, klaffte in der Schaufensterscheibe der Bankfiliale ein großes Loch, lagen Scherben auf dem Boden.

Foto: Polizei

Unbekannte haben in der Nacht zu gestern vergeblich versucht, einen Geldautomaten in Dülken zu sprengen. Durch die Druckwelle gingen zwar Scheiben und Inventar der Bank zu Bruch, aber der Geldautomat hielt stand. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter keine Beute machten. Es war bereits das zweite Mal, dass Einbrecher versuchten, den Geldautomaten der Filiale an der Venloer Straße zu sprengen.

Gegen 3.30 Uhr am Montagmorgen schreckte ein Anwohner der Venloer Straße von einem lauten Knall auf. Wie sich später herausstellte, hatten unbekannte Täter den Geldautomaten in der Filiale der Deutschen Bank gesprengt. Direkt über der Selbstbedienungshalle befinden sich Wohnungen. "Der Anwohner beobachtete, dass ein dunkler Kombi, vermutlich BMW, auf dem Peterboroughplatz parkte", erklärte Polizeisprecherin Antje Heymanns. Ein Mann sei zwischen dem Auto und der Bankfiliale hin- und hergerannt und hatte offenbar Kontakt zu seinen Komplizen im Bankgebäude.

Die beiden Komplizen verließen mit Gasflaschen und Werkzeugen wenig später die Filiale und flüchteten gemeinsam mit dem Mann, der offenbar Schmiere gestanden hatte, in dem dunklen Kombi. Der Wagen mit Viersener Kennzeichen sei mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Bücklerstraße davongerast.

Die Spurensicherung war bis gestern Vormittag vor Ort. "Nach ersten Feststellungen gelang eine Öffnung des Automatentresors offensichtlich nicht", so die Polizeisprecherin. Die Täter dürften daher keine Beute gemacht haben. Der Zeuge habe vorbildlich reagiert, lobte sie: "Er informierte sofort die Polizei und beobachtete das Szenario aufmerksam, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen oder ins Tatgeschehen einzumischen."

Pech für die Polizei: Das notierte Kennzeichen des Fluchtwagens war vermutlich kurz vor der Tat an der Boisheimer Straße etwa in Höhe der Einmündung "Am Nettebruch" gestohlen worden. Der Mann, der während der Tat zwischen Kombi und Filiale hin- und her ging, war dunkel gekleidet und trug eine Mütze. "Weitere Personenbeschreibungen liegen noch nicht vor", berichtete Heymanns. Eine groß angelegte Fahndung der Polizei verlief ergebnislos.

"Trotz des Vorfalls in der Nacht haben unsere Mitarbeiter die Filiale pünktlich für unsere Kunden geöffnet", erklärte ein Sprecher des Kreditinstituts. Auch Geldabhebungen am Automaten waren möglich: "Die Filiale verfügt über mehrere Geldautomaten." Die Geschäftsräume sollen auch künftig während der Nachtstunden offen bleiben: "Wir sind bestrebt, die Balance zu wahren zwischen berechtigten Sicherheitsaspekten und gutem Service für unsere Kunden", erklärte der Deutsche-Bank-Sprecher.

Die Kripo fragt: Wer hat in der Nacht zu gestern, vor 3.30 Uhr, an der Boisheimer Straße Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Kennzeichendiebstahl stehen könnten? Hat jemand an diesem Tatort einen dunklen BMW der 5er-Serie beobachtet? Wer hat rund um die Tatzeit am Peterboroughplatz oder auf der Venloer Straße verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer kann Angaben zum Fluchtweg machen? Hinweise unter Telefon 02162 377-0.

(mrö)
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