Niederkrüchten Gemeinde verlangt in Zukunft von Künstlern eine Festmiete

Niederkrüchten · Weil nicht jeder Auftritt in der Begegnungsstätte erfolgreich ist, wird das Verfahren umgestellt. Es gibt kein Festhonorar, das Risiko trägt der Künstler

Jürgen B. Hausmann hat die Erwartungen erfüllt. Nicht nur die des geneigten Publikums, sondern auch die der Kulturprogramm-Planer der Gemeindeverwaltung. Der Kabarettist mit dem untrüglichen Gespür für die Komik des Alltags sorgte am 17. September 2014 bei 454 Besuchern in der Begegnungsstätte nicht nur für Heiterkeit, sondern auch für ein ausverkauftes Haus. Und bei Einnahmen von 12 000 Euro ist der Mann sein Honorar von 8500 Euro inklusive Einnahmebeteiligung allemal wert. Nach Abzug aller Kosten blieb ein sattes Plus von 1900 Euro.

Nicht immer waren die Auftritte der vermeintlich namhaften Komiker und Kabarettisten in den vergangenen Jahren ein finanzieller Erfolg. Anka Zink, Ingo Oschmann oder die kölsche Band "Die Räuber" zum Beispiel lockten nicht so viel Publikum wie erhofft. Da die Künstlerhonorare in Niederkrüchten bisher garantiert waren, entstand nicht selten ein vierstelliges Defizit pro Auftritt.

Das soll sich nun ändern. Ab der Spielzeit 2015/16 wird die Gemeinde den Künstlern bzw. deren Management die Begegnungsstätte zur Miete anbieten, erläuterte Andre Janßen vom Kulturamt jetzt im Kulturausschuss. Das Risiko läge dann beim Künstler: Wer den Saal füllt, nimmt einen satten Gewinn mit, wer zu wenig Publikum zieht, kommt auf eine entsprechend schmalere Einnahme. Für die Gemeinde bliebe eine zwar nicht üppige, aber dafür garantierte Mieteinnahme von 500 bis 750 Euro.

Mit Christian Macharski, besser bekannt als "Hastenraths Will", konnte das Kulturamt bereits eine solche Vereinbarung schließen. Er tritt am 27. November 2015 in der Begegnungsstätte auf.

Die neue Regelung gilt nur für Kabarett- und Comedyveranstaltungen oder Konzerte mit externen Künstlern. Das Kindertheater ist davon nicht betroffen. So können die Eintrittspreise weiterhin niedrig gehalten werden. In der kommenden Saison sind in der Begegnungsstätte zwei Theateraufführungen für Kinder geplant: "Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch" (7. Dezember 2015) und das Musical "Mia Mäuseschwanz" (4. März 2016). Ebenfalls vorgesehen sind ein Adventkonzert und die Kunstausstellung Kreativa.

Ein fester Bestandteil im kulturellen Angebot ist auch 2015 wieder die von Volker Mertens initiierte Kammermusikreihe "Niederkrüchtener Musikabende", die die Gemeinde mit 600 Euro bezuschusst. Bereits stattgefunden hat die erste Veranstaltung dieser Reihe. Die weiteren Termine: 28. April (Chorkonzert "Von Zeit und Ewigkeit" mit "Cantelia"), 6. September (Musikalisches Porträt der Dichterin Else Lasker-Schüler) und 8. November (Programm steht noch nicht fest). Außerdem biete Mertens wieder zwei Mondbärchen-Kinderkonzerte an. Hierzu gibt es einen Gemeindezuschuss von maximal 400 Euro.

(jo-s)
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