Brüggen Gemeindewerke verpachten Solaranlagen fürs Privathaus

Brüggen · Die Brüggener Gemeindewerke beschreiten neues Betätigungsfeld. Das neue Angebot "Mein Sonnendach" soll es Eigentümern ermöglichen, ihren Strombedarf über eine gepachtete Solaranlage zu decken. Dieter Lankes, Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeindewerke, nennt die Initiative einen "weiteren Baustein des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde."

 Geschäftsführer Nico Lottmann, Prokuristin Elke Wildemann und der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Lankes stellten das Solar-Projekt vor.

Geschäftsführer Nico Lottmann, Prokuristin Elke Wildemann und der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Lankes stellten das Solar-Projekt vor.

Foto: Busch

"Wir wollen die Idee 'Sonnenenergie' für jedermann nutzbar machen", erklärt Gemeindewerke-Geschäftsführer Nico Lottmann. Die Vorbereitung dazu begann mit der Erstellung eines Solarkatasters, in dem mit den Farben Rot, Gelb und Grün die Eignung der Dächer markiert wurde. Die Gemeinde wurde dazu mit einem 3D-Laser-Scanner überflogen, die Daten wurden ausgewertet. Unter www.mein-sonnendach.de können Bürger ihre Adresse eingeben und prüfen, ob sich für sie eine Solaranlage rechnet. Ein ähnliches Konzept gibt es bereits in Nettetal.

Ziel der Gemeindewerke ist es, für die Bürger eine Reduzierung der Strombezugskosten zu ermöglichen und damit einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Die Gemeindewerke bieten dazu vorkonfigurierte Solaranlagen zur Pacht an. Die Anlagegröße orientiert sich am Jahresstromverbrauch. Mit der passenden Solaranlage soll ein Eigenverbrauch von mindestens 30 Prozent erreicht werden. Der Verbraucher deckt zu Spitzenzeiten seinen Stromverbrauch aus dem durch die Solaranlage gewonnen Strom. Da die Vergütung aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) aktuell nur bei 12,40 Cent pro Kilowattstunde liegt und monatlich fällt, ist die Nutzung des selbst erzeugten Stroms günstiger, als diesen einzuspeisen.

Die Anlagen der Firma CMS sind über die Gemeindewerke zum Festpreis erhältlich. Die Gemeindewerke sorgen 20 Jahre für Wartung und Service, tragen die Versicherung und arbeiten mit hiesigen Handwerkern zusammen. Die monatliche Pachtgebühr ist für die ersten zehn Jahre festgelegt. "Es gibt eine Informationsbroschüre für rechtliche Fragen", erklärt Lottmann. "Es muss beispielsweise beim Notar eine Grunddienstbarkeit eingetragen werden." Er empfiehlt auch, sich bei einem Steuerberater zu informieren. Es ist übrigens nicht notwendig, den noch benötigten Reststrom über die Gemeindewerke zu beziehen. Entscheiden sich Bürger, eine Solaranlage zu mieten, wird vorab der Zustand des Hausdachs geprüft. Ein Antrag kann via Internet gestellt werden, Mitarbeiter beraten auch persönlich.

(bigi)
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