Kreis Viersen Gemeinsam anpacken für Denkmal-Erhalt

Kreis Viersen · Für den Tag des offenen Denkmals im September können Eigentümer ihre Denkmäler jetzt anmelden. Die Frist endet im Mai.

 Auf dem Gelände des Freilichtmuseums wird die Miertz-Kate wieder aufgebaut. Hier Restaurator Antonius Kiwall (l.) und Georg Kiwall.

Auf dem Gelände des Freilichtmuseums wird die Miertz-Kate wieder aufgebaut. Hier Restaurator Antonius Kiwall (l.) und Georg Kiwall.

Foto: Kaiser

Um ein Denkmal zu erhalten, reicht es oft nicht, wenn ein Liebhaber ein altes Schätzchen kauft und zu restaurieren versucht. Manchmal braucht es viele, die anpacken, viele, die gemeinsam das Denkmal erhalten möchten. Das sehen derzeit beispielsweise die Einwohner Brachts: Dort helfen Dorfbewohner dabei, aus dem alten Bürgermeisteramt im Ortskern wieder ein Schmuckstückchen zu machen - etwa indem sie auf der Baustelle tätig werden, Baumaterial spenden oder sich schon an die Dekoration des künftigen Cafés kümmern.

Auf dem Gelände des niederrheinischen Freilichtmuseums des Kreises Viersen in Grefrath bauen Menschen mit Behinderungen unter Anleitung des Vereins Kindertraum aus Nettetal die Miertz-Kate wieder auf. Das Gebäude stand ursprünglich zwischen Vinkrath und Wankum und zeigt, wie die einfache Landbevölkerung früher lebte. Auch hier packen viele helfende Hände mit an: An der Restaurierung beteiligt sind der Kreis Viersen, das Heilpädagogische Zentrum und die Provinzial-Stiftung.

In Süchteln will der Verein "Königsburg 2.0" neues Leben in die Königsburg bringen. 1908 wurde der Saalbau am Lindenplatz errichtet, in den 1950er-Jahren wurde ein Lichtspieltheater eröffnet. 1972 schloss das Kino. Für Kino-Vorführungen und andere kulturelle Angebote im ehrwürdigen Haus engagiert sich der Verein, der die Einnahmen zur Restaurierung der Königsburg einsetzt. Dies sind drei Beispiele für denkmalgeschützte Gebäude, für die sich Menschen gemeinsam einsetzen.

Historische Bauten und Stätten, deren Erhalt engagierten Menschen wichtig ist, stehen im Mittelpunkt des Tags des offenen Denkmals am 11. September. Das Motto lautet in diesem Jahr "Gemeinsam Denkmale erhalten". Damit greift die deutsche Stiftung Denkmalschutz als bundesweite Koordinatorin des Tages einen Vorschlag des Europarats aus, nach dem sich die "European Heritage Days" in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Motto "Heritage and Communities" widmen sollen. Der deutsche Tag des offenen Denkmals ist ein Beitrag dazu. Nach Angaben der Stiftung Denkmalschutz sei das Thema wie immer sehr offen gehalten. So könnten "die positiven Beispiele und Erfolgsgeschichten erzählt werden", aber durchaus auch schwierige Fälle thematisiert werden.

Im Mittelpunkt des Tags des offenen Denkmals steht diesmal das gemeinsame Arbeiten für den Erhalt des kulturellen Erbes. Wie die Stiftung Denkmalschutz mitteilt, soll dabei die Zusammenarbeit von Privatleuten und örtlichen Gruppen, etwa Vereinen, mit allen anderen Bezugsgruppen aus Denkmalschutz und Denkmalpflege im Mittelpunkt stehen. Wichtig ist, dass Veranstaltungen am Tag des offenen Denkmals für Besucher kostenfrei sind, dass ihnen etwas sonst nicht Zugängliches oder ein neuer, bislang unbekannter Aspekt gezeigt wird, und dass die Besucher mit dem Denkmal nicht allein gelassen werden. Anregungen für Denkmaleigentümer dazu bietet die Stiftung Denkmalschutz auf ihrer Internetseite, auf der Denkmaleigentümer ihre historischen Bauten oder Stätten ab sofort anmelden können. Die Frist endet am 31. Mai.

(RP)
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