Niederkrüchten Gemeinsam auf der Jagd nach Wildschweinen

Niederkrüchten · Im Grenzwald bei Elmpt gibt es 29 Wildschweine weniger. An zwei Wochenende reduzierten Jäger dort in einer gemeinschaftlichen Drückjagd den Bestand. Überschattet wurde ein Wochenende vom Unfall eines Jägers: Er stürzte unglücklich von einem Hochsitz und verletzte sich erheblich. Da er nicht mit herkömmlichen Mitteln versorgt werden konnte, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert, dessen Besatzung ihn barg.

Die Jagd war angesetzt worden, um die sehr hohen Bestände des Schwarzwildes zu reduzieren, da sie auch Wildschäden verursachen und als Überträger der Schweinepest gelten. Bei einem "Runden Tisch" hatten im Frühsommer Jagdpächter, Hegering, Jagdgenossenschaften und Vertreter der Gemeinde Niederkrüchten beschlossen, erstmalig gemeinschaftlich koordinierte Drückjagden in ihren Revieren durchzuführen. Es folgte eine lange Vorbereitungsphase zur Organisation der Jagd und Abstimmung unter allen beteiligten und betroffenen Behörden und Organisationen.

Die Jäger gingen auf beiden Seiten der A 52 vor. Acht Jagdpächter der Hegeringe Elmpt und Brüggen ließen sich zur aktiven Teilnahme gewinnen. Sie brachten mit sechs Treiber- und Hundeführergruppen in ihren Revieren das Wild in Bewegung. Einige andere beteiligten sich passiv, indem sie während der Jagd in ihren Revieren ansaßen. Es kamen jeweils etwa 20 bis 25 Jagdhunde zum Einsatz. Sie wurden von den Jagdgenossenschaften Overhetfeld und Elmpt als Treiber unterstützt. Die Jagdgenossenschaften übernahmen auch die Kosten für die Unfallversicherung der Jagdhunde. Die Gemeinde Niederkrüchten und der Kreis Viersen unterstützten die Aktion logistisch mit der Sicherung der Straßen sowie durch Trichinen- und Schweinepest-Probenahme an Ort und Stelle. Sie entsorgten auch die Innereien der erlegten Tiere.

Weniger Tiere als erwartet

Alle Beteiligten waren mit dem Ablauf und vor allem dem Ergebnis der Jagd zufrieden, wenngleich in einigen Revieren weniger Wildschweine als erwartet gesehen wurden. Das deckt sich mit den Erfahrungen von anderen Jagden in der Umgebung: Durch den kalten und langen Winter 2008/2009 haben sich die Wildschweine nicht so stark vermehren können wie in den Vorjahren. Entsprechend niedriger fallen die Strecken aus.

Hegeringleiter Bernd van de Weyer kündigte an, alle Jagdpächter und Eigenjagdbesitzer seines Hegerings sowie die Jagdgenossenschaften im Frühjahr 2010 zu einer "Nachlese und Erfahrungsaustausch" einzuladen.

(RP)
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