Niederkrüchten Gen Westen geflohen und in Elmpt eine Heimat gefunden

Niederkrüchten · Sie haben in Elmpt eine neue Heimat gefunden: Irma Albrecht, geborene Mitzkat, und ihr Mann Joachim. Am Mittwoch, 16. September, feiern die beiden die Eiserne Hochzeit mit vier Kindern und Partnern, neun Enkelkindern und vier Urenkeln - das fünfte Urenkelkind wird erwartet.

 Joachim und Irma Albrecht sind seit 65 Jahren verheiratet.

Joachim und Irma Albrecht sind seit 65 Jahren verheiratet.

Foto: Busch

Joachim Albrecht wurde 1929 im pommerschen Kreis Rummelsburg geboren, Irma Mitzkat kam zwei Jahre später im Kreis Tilsit-Ragnit zur Welt. Die Wirren des Zweiten Weltkriegs brachten beide etappenweise in Richtung Westen: Sie floh als 13-Jährige vor der Roten Armee nach Braunsberg und hat 1945 den berüchtigten Treck über das Frische Haff mitgemacht. In der Nähe von Stolp holte die Rote Armee ihre Gruppe ein. Ende 1945 wurde sie ausgewiesen und landete in der Altmark. Dort kam 1947 nach einem ähnlichen Schicksal auch Joachim Albrecht an. Aber der junge Mann fand keine Arbeit, die es ihm erlaubt hätte, eine Familie zu gründen. Also ging es weiter nach Westen - an den Niederrhein. Dorthin floh Joachim Albrecht und holte ein halbes Jahr später seine Irma nach.

Hier gab es Arbeit: in der Landwirtschaft, bei der Waldnieler KuAG, später in Mönchengladbach. Er wurde Betriebsmeister und beendete sein Berufsleben bei Fardem in Elmpt. Seine Frau arbeitete immer in der Landwirtschaft. Besonders schätzen gelernt haben die beiden den rheinischen Frohsinn. Elmpt ist ihnen, nachdem sie einige Jahre in Varbrook und Gützenrath gewohnt hatten, so sehr zur Heimat geworden, dass sie sich ein Haus in Steinkenrath gebaut haben.

Irma Albrecht leidet seit einigen Jahren an der tückischen Krankheit Alzheimer. Ihr Mann pflegt sie aufopferungsvoll zu Hause und wird, soweit möglich, von der Familie unterstützt. Am Samstag, 19. September, wird in der evangelischen Kirche in Elmpt um 14 Uhr ein Dankgottesdienst gefeiert. Im Anschluss findet zwischen 15 und 17 Uhr für alle, die sie mögen, im Gemeindesaal der Kirche ein Empfang statt.

(RP)
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