Brüggen Geschäfte leiden unter Online-Handel

Brüggen · Durch eine Studie erhofft sich die Gemeinde Brüggen Erkenntnisse zur Situation des Einzelhandels in Brüggen. Eine Studentin aus Berlin beschäftigt sich derzeit damit. Noch können Geschäftsleute die Fragebögen ausfüllen

 Die Gemeinde Brüggen macht sich Sorgen um den Einzelhandel und sucht nach Konzepten. In der Burggemeinde stehen zehn Prozent der Geschäfte leer.

Die Gemeinde Brüggen macht sich Sorgen um den Einzelhandel und sucht nach Konzepten. In der Burggemeinde stehen zehn Prozent der Geschäfte leer.

Foto: Busch

Für die Gemeinde Brüggen beschäftigt sich eine Studentin im Augenblick mit der Situation des Einzelhandels und des Gewerbes im Ort. Kathrin Ingenrieth studiert an der Humboldt-Universität in Berlin. Mit der Arbeit an der Einzelhandelssituation in Brüggen hat sie die Nachfolge von Fontys-Studentin Kimberly Lichtenberg angetreten, die eine Umfrage gestartet hatte, aber nur wenig Rücklauf erhielt.

"Wir haben nun en bloc den Eigentümern und Geschäftstreibenden Fragen gestellt zur Größe der Verkaufsfläche, zu sanitären Anlagen, zu Parkplätzen und zu den Mietpreisen abgefragt", erklärt Kathrin Ingenrieth. Bei den Mietpreisen gab es die Staffelung bis acht Euro pro Quadratmeter, zwischen acht und zwölf Euro pro Quadratmeter und über zwölf Euro pro Quadratmeter. "Nur wenige zahlen über zwölf Euro, das entspricht den Veröffentlichungen des Kreises Viersen", sagt Ingenrieth. Dieser statistische Wert bezieht sich auf die Mieten derjenigen, die bis jetzt geantwortet haben. Denn nicht alle haben auf den Fragebogen reagiert.

Auch die Zukunftserwartungen der Geschäftsleute wurden abgefragt. "Es sind wenige, die positiv in die Zukunft blicken", erläutert Ingenrieth. "Teils haben die Geschäftsinhaber keinen Nachfolger, oder das Geschäft leidet unter dem Druck der Online-Käufer." Auch wenn die Notwendigkeit des "Heimat-Shoppens" immer wieder verdeutlicht wird, kaufen viele Bürger eher im Internet als in den Geschäften vor Ort. "Die Frage ist nun: Wie kann ich diesem Problem begegnen?", erklärt Ingenrieth an. "In einem Fragebogen hat sich explizit jemand beschwert, dass es durch das Ärztezentrum nun zu wenige Parkplätze gäbe." Ausreichende und gut erreichbare Parkplätze in der Nähe der Geschäfte sind für viele Bürger auch ein Grund, ob sie im Internet oder vor Ort einkaufen.

Auch die Leerstandsquote ist ein Thema für die Burggemeinde. "Früher gab es in Brüggen keinen Leerstand. Aktuell liegt die Quote bei zehn Prozent", weiß Guido Schmidt Leiter des Sachgebietes Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur bei der Gemeindeverwaltung. "Glücklicherweise haben sich dieses Jahr zur Frühlingssaison einige Geschäfte gefüllt."

Mit den ortsansässigen Banken wurde bereits über das Thema gesprochen. "Es ist ein gewisser Investitionsstau vorhanden. Das eine oder andere Objekt müsste renoviert werden", so Schmidt. "Die wesentliche Erkenntnis ist, dass alle an einem Strick ziehen müssen." Dazu soll es einen gemeinsamen Workshop geben, um nach Lösungen zu suchen. Auch Staffelmieten für junge Unternehmen seien eine Überlegung wert, sagt Schmidt. Der Wirtschaftsförderer ist sich sicher: "Die Mischung in Brüggen macht den Ort attraktiv. Wir brauchen Gastronomie, unterschiedliche Geschäfte und das touristische Angebot." Und dazu muss es Geschäftstreibende geben, die für die Besucher ein gutes Warenangebot haben - damit es Spaß macht, durch den Ort zu gehen und auch im Ort einzukaufen.

(bigi)
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