Kreis Viersen GFB profitiert nicht von den angekündigten Programmen

Kreis Viersen · Liquidation der Gesellschaft ist unvermeidbar. Im Jobcenter könnte es eine Perspektive für die Mitarbeiter geben.

An der vom Kreistag mehrheitlich beschlossenen "geordneten Liquidation" der Gesellschaft zur Förderung von Beschäftigung (GFB) werden auch die neuen Förderprogramme nichts ändern, die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) jetzt angekündigt hat. "Die Programme zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit wurden bereits am 19. September, beim Tag der Jobcenter, angekündigt", berichtet Ingo Schabrich, als Sozialdezernent der Kreisverwaltung auch Geschäftsführer der GFB. Eine Chance zur Fortführung der GFB habe er darin aber nicht gesehen. Nach Schabrichs Angaben ist es die Strategie der Arbeitsministerin, die Trägerschaft von Dritten für solche Programme zurückzufahren. "Man macht diese Dinge selbst und arbeitsmarktorientiert. Es könnte möglich sein, dass sich beim Jobcenter die eine oder andere perspektive für GFB-Mitarbeiter ergibt. Die Ausstattung der Programme bleiben aber abzuwarten", erklärt der Sozialdezernent.

Die GFB habe ihre ungewöhnlich hohen Rücklagen mit den Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) angesammelt. "Die Gesellschaft hat sehr hohe Überschüsse erwirtschaftet. Aber das ist ja auch nicht richtig. Das Geld sollte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden", berichtet Schabrich.

Bei Untersuchungen zur Effizienz der Programme habe sich herausgestellt, dass die Teilnehmer nicht vom ersten Arbeitsmarkt aufgenommen wurden. Weil dieses Ziel vordringlich zu erreichen war (und ist), wurden Programme gekippt, die in den Augen der Verantwortlichen diese Vorgabe nicht erfüllten. Schabrich macht kein Hehl daraus, dass er mit den Konsequenzen nicht einverstanden ist. "Ich muss mich immer fragen, an welchem Ziel ich meinen Erfolg messe. Ist es nur der erste Arbeitsmarkt, dann war die GFB nicht erfolgreich." Übersehen werde jedoch, dass es Menschen mit so vielfältigen Vermittlungshemmnissen gebe, dass sie wohl nie im ersten Arbeitsmarkt unterzubringen sind. Die Programme für dieses Klientel seien abgebaut und gestrichen worden.

(RP)
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