Viersen Gospelhits fördern Völkerverständigung

Viersen · Chöre aus Polen, England und Deutschland verwandten sich singend für die Idee eines Vereinten Europa.

 Die Sängerinnen und Sänger sorgten beim Europakonzert mit mitreißenden Stücken für gute Laune in der Festhalle.

Die Sängerinnen und Sänger sorgten beim Europakonzert mit mitreißenden Stücken für gute Laune in der Festhalle.

Foto: Küppers

Nach dem großartigen Erfolg des Europakonzertes im vergangenen Jahr mit einem Querschnitt aus dem Oratorium "Die Schöpfung" von Joseph Haydn setzte Initiator Volker Mertens diesmal auf schmissige wie stimmungsvolle Gospelklänge. Landrat Peter Ottmanns begrüßte die Zuhörer, die die Festhalle wieder fast lückenlos füllten. Er dankte allen Sponsoren, den teils von weither angereisten Chören, dem "Europaorchester" - bestehend aus Dozenten der auch organisatorisch beteiligten Kreismusikschule Viersen - den zahlreichen im Hintergrund tätigen Helfern, der Solistin Stefanie Kunschke und vor allem Volker Mertens, der sich wie stets mit Enthusiasmus für "Europa, unser gemeinsames Haus", so Ottmann, einsetze.

Zunächst zeigten die Kinderchöre - bestehend aus den von Mertens einstudierten "Joyful Voices Gospelkids and Teens", dem "Choram Niederrhein Kempen" (Bianca Busch) und den "Chesterton Singers Cambridgeshire" (Roger Bond) -, dass sie, dezent instrumental begleitet, durchaus auf dem Weg sind, "richtige" Gospelinterpreten zu werden.

Fein ausgearbeitet erklang John Rutters "For the beauty of the earth" - "Für die Schönheit der Erde", und mit sich steigernder Intensität, wie es die kompositorische Vorlage vorschreibt, präsentierten die Kids die bekannten und beliebten Melodien aus dem Film "Sister Act".

Die erwachsenen Sängerinnen und Sänger, die "Joyful voices" (Volker Mertens), "The Cambridgeshire Council Chamber Choir" (Marie Lemaire) und der von Rafael Sulima einstudierte Chor "Kontrapunkt" aus der masurischen Stadt Elk (Polen) begeisterten mit John Rutters "Feel the spirit" - "Fühle den Geist". Dahinter verbergen sich, kunstvoll vom englischen Komponisten für Chor und Orchester arrangiert, bekannte Gospels wie "Joshua fit the battle of Jericho", "Ev'ry time I feel the spirit", "Deep river" oder "When the saints go marching in".

Von Volker Mertens mit ansteckendem Drive und zupackender Zeichengebung zu immer mehr Ausdrucksintensität verpflichtet, gelang dem strahlkräftigen, flexiblen und engagierten Klangkörper eine Widergabe, die das Publikum mehr und mehr faszinierte, schließlich zu rhythmischem Mitklatschen animierte. Neben den aufmerksam und schwungvoll begleitenden Instrumentalisten war es vor allem die Sängerin Stefanie Kunschke, die - trotz ihrer klassischen Ausbildung mit dem passenden "Sound" vertraut - den ihr anvertrauten Soli von schwindelerregenden Höhen bis zu erstaunlichen Alt-Tiefen ("Deep river") ihre bestens durchgebildete, facettenreiche Stimme lieh und dazu mit ihrem Charme nicht geizte. In identischer Besetzung und ebenso mitreißend gelangen "He's everything", "Every Praise" und zum Abschluss - nun wieder mit Unterstützung der Kinderchöre - "Oh Happy Day". Da kochte der Saal, der Beifall wurde frenetisch, und nach dem Überreichen schöner Blumengebinde gab es noch eine feurige Zugabe. Da bleibt nur, sich schon jetzt auf das Europakonzert im kommenden Jahr zu freuen.

(oeh)
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