Viersen Grenzland-Trio weitet Kooperation aus

Viersen · Die Bürgermeister von Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal wollen die Zusammenarbeit der Verwaltungen verstärken

 Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (v.l.), Brüggens Bauamtsleiter Dieter Dresen, Schwalmtals Kämmerin Marietta Kaikos sowie von der Niederkrüchtener Verwaltung Frank Kriegers und Bürgermeister Kalle Wassong.

Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (v.l.), Brüggens Bauamtsleiter Dieter Dresen, Schwalmtals Kämmerin Marietta Kaikos sowie von der Niederkrüchtener Verwaltung Frank Kriegers und Bürgermeister Kalle Wassong.

Foto: Busch

An drei Stellen wollen die Gemeindeverwaltungen in Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal künftig enger zusammenarbeiten: Am 1. April startet die interkommunale Zusammenarbeit bei der Wohngeldberatung, der Bearbeitung von Rentenanträgen und beim Bereitschaftsdienst der Bauhöfe. Dazu gaben die Räte von Brüggen und Schwalmtal bereits grünes Licht, am Dienstagabend folgte der Niederkrüchtener Rat mehrheitlich.

Konkret sieht die Zusammenarbeit so aus: Eine Gemeindeverwaltung erledigt künftig in einem Bereich die Arbeit für die Bürger der beiden Nachbarkommunen gleich mit. So wird die Wohngeldbearbeitung künftig von zwei Mitarbeiterinnen im Schwalmtaler Rathaus übernommen. Sie sind montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie zusätzlich donnerstags von 14 bis 17 Uhr im Rathaus am Markt in Waldniel für Bürger der drei Kommunen als Ansprechpartner da.

Damit Bürger aus Brüggen und Niederkrüchten nicht extra nach Waldniel fahren müssen, werden Sprechzeiten auch in diesen Gemeinden angeboten. Dienstags ist eine Mitarbeiterin von 8.30 bis 12 Uhr im Elmpter Rathaus erreichbar, donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr im Brüggener Rathaus. Die Rentenversicherungsberatung übernimmt künftig eine Mitarbeiterin im Brüggener Rathaus. Sie hat ihr Büro im ehemaligen Standesamtszimmer, das barrierefrei zu erreichen ist. Auch sie wird an je einem Tag der Woche in Niederkrüchten und Schwalmtal als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Dritter Punkt der Zusammenarbeit ist der gemeinsame Bereitschaftsdienst der Bauhofmitarbeiter. werden beispielsweise gerufen, wenn jemand am Wochenende ein Schild umgefahren hat, wenn es gilt, mit der Feuerwehr eine Ölspur zu beseitigen, oder wenn es einen Wildunfall gab.

Die Bürgermeister der drei Gemeinden wollen die interkommunale Zusammenarbeit noch weiter ausbauen. Vorstellen könne er sich alles, sagte Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) gestern bei der Präsentation der weiteren Schritte im Waldnieler Rathaus. Doch es gelte, einzelne Punkte vorsichtig anzupacken. Denn die interkommunale Zusammenarbeit soll keine Angst machen: Weder sollen Mitarbeiter in den Gemeindeverwaltungen um ihre Jobs bangen müssen, noch sollen sich Bürger Sorgen machen, dass sie bald schlechter betreut werden als bislang. So stellten die Verwaltungschefs und ihre "Moderatoren" aus der Verwaltungsspitze in den vergangenen Monaten auch fest, dass die Umstrukturierung einzelner Bereiche Zeit braucht.

Daher haben sich die Verwaltungschefs auch keine Frist gesetzt, um weitere Punkte der Zusammenarbeit auszuloten. "Wir werden die Mitarbeiter mitnehmen, aber natürlich auch die Politik", betonte Wassong. Vorgesehen ist eine Zusammenarbeit bei Gemeindekasse und Finanzverwaltung, im Beschaffungswesen und im IT-Bereich, erklärte Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (CDU).

2018 könnten die Gemeinden auch im Bereich der Elternbeiträge zusammenarbeiten - hier sollen zunächst Zahlen gesammelt werden, damit man weiß, wie viel Arbeit in diesem Bereich anfällt.

(RP)
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