Kreis Viersen Grippewelle rollt jetzt langsam im Kreis Viersen an

Kreis Viersen · 29 Grippefälle wurden dem Kreisgesundheitsamt im Januar gemeldet. Impfungen sind noch möglich

Es gab schon einige Grippefälle im Januar, wie Martina Kruß, Amtsärztin des Kreises Viersen und Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, erklärt: "Mit 29 gemeldeten Fällen gehört der Januar 2018 sogar zu den grippestärksten der vergangenen Jahre", sagt sie. Bedenklich sei die Zahl nicht, aber: "Sie zeigt, dass Grippeviren unterwegs sind und eine Schutzimpfung sich empfiehlt." Auch Joachim Kresken, Sprecher für den Kreis Viersen im Apothekerverband Nordrhein, hat bisher in seiner Apotheke keine Grippewelle beobachtet, empfiehlt aber vor allem Menschen, die der Risikogruppe angehören, eine jährliche Impfung.

Zu dieser Risikogruppe gehören laut Ständiger Impfkommission, kurz Stiko, Personen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Trimenon, Menschen mit chronischen Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten. Geimpft werden sollten laut Stiko außerdem Menschen, die im medizinischen und im Pflegebereich arbeiten oder in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr. "Wo viele Menschen aufeinandertreffen, ist das Risiko, sich anzustecken, immer am höchsten", sagt auch Martina Kruß. Für Kindertagesstätten gelte das in besonderem Maße, wie Karl Geuschen bestätigt. Sein Wartezimmer ist zurzeit übervoll mit kleinen Grippepatienten. "Es sind definitiv mehr Kinder an Grippe erkrankt als im Vorjahr", sagt der Kempener Kinderarzt, der seinen Patienten nur im Notfall Antibiotika verabreicht. Fiebersenker, viel Flüssigkeit und ausreichend Zeit, die Grippe Zuhause auszukurieren, seien die Mittel der Wahl. "Eltern mit Kindern unter drei Jahren empfehlen wir, wenn möglich, die Kinder prophylaktisch Zuhause zu lassen, denn die Kleinen sind besonders gefährdet."

Die Stiko empfiehlt Impfungen gegen Influenza für Kinder nur bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens. Kinder zwischen sechs und 36 Monaten bekommen dann die halbe Erwachsenendosis, ab einem Alter von 36 Monaten die volle Erwachsenendosis indiziert. Erwachsene, die sich noch impfen lassen möchte, können das auch jetzt noch tun. Das Robert Koch Institut weist darauf hin, dass es nach der Impfung zehn bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.

(RP)
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