Schwalmtal Grundschule in Waldniel wird größer

Schwalmtal · Für den Schulbetrieb, die Mittagsbetreuung und die Ganztagsbetreuung gibt es zu wenig Platz. Abhilfe soll jetzt ein Erweiterungsbau schaffen. Die Gemeinde rechnet mit Kosten von rund einer Million Euro

 Rund 450 Kinder besuchen die Grundschule in Waldniel. Für das neue Schuljahr wurden bislang 105 Kinder angemeldet.

Rund 450 Kinder besuchen die Grundschule in Waldniel. Für das neue Schuljahr wurden bislang 105 Kinder angemeldet.

Foto: Jörg Knappe

Einstimmig hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Erweiterung der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel gegeben. Nach der Raumanalyse, die das Planungsbüro Lexis und Garbe für das Schulentwicklungskonzept der Gemeinden Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal erstellt hatte, sind die bisherigen Gebäude zu klein.

Für den fünfzügigen Schulbetrieb stehen ein Altbau, ein Neubau, ein Pavillon und ein etwa 50 Quadratmeter großer Container zur Verfügung. Das ist zu wenig, so das Fazit der Planer. Für die 18, künftig wohl eher 19 Klassen mit rund 450 Schülern gebe es in den 18 Klassenräumen im Neubau nicht ausreichend Raum, Gruppen- und Inklusionsräume seien nicht vorhanden, auch PC-Raum oder Aula gebe es nicht.

Problematisch ist auch der Platz für die Kinder, die betreut werden: An der Schule werden sowohl eine Betreuung von 8 bis 13 Uhr als auch eine Ganztagsbetreuung angeboten. Für die Kinder in der Ganztagsbetreuung im Altbau und im Container gebe es zu wenig Platz, urteilten die Planer, etwa 500 Quadratmeter mehr müssten es sein. Zudem hätten die Räume oben erhebliche Schrägen, dadurch sei die Nutzfläche kleiner. Auch die Erwachsenen brauchen mehr Platz: Das Lehrerzimmer sei mit 57 Quadratmetern nicht ganz ausreichend für 26 Personen, die 19 Ganztags- und OGS-Kräfte benötigten einen Sozialraum, so die Planer.

Ihr Urteil: Die Schule sei für die vorhandenen Räumlichkeiten viel zu groß. Weil die Schule weiter wachse und der Ganztag ebenfalls steigende Nutzerzahlen aufweise, bestehe dringender Handlungsbedarf. Als Schulgebäude sei der Altbau zudem nicht gut geeignet: Die Akustik sei nicht ausreichend, die Räume seien zu klein, der Bau sei zu verwinkelt für eine sinnvolle Auf- und Übersicht. Entsprechend schlugen die Planer mehrere Lösungswege vor: Zum einen könnte die Schule ihre Zügigkeit beschränken, also weniger Kinder aufnehmen und nur vier statt fünf Eingangsklassen bilden. Sie könnte nicht alle Kinder in der Betreuung aufnehmen, sondern mit Wartelisten arbeiten. Sie könnte auf die Betreuung von 8 bis 13 Uhr verzichten und diese Kinder stattdessen alle in der Ganztagsbetreuung unterbringen. Sie könnte Räume der Europaschule an der Schulstraße mitnutzen oder weitere Räume schaffen, gegebenenfalls in einem neuen Gebäude an der Stelle des Altbaus. Die Gemeindeverwaltung schätzte die ersten Vorschläge der Planer, etwa eine Vier- statt der Fünfzügigkeit oder Wartelisten, als in der Praxis nicht umsetzbar ein. Räume der Europaschule könne die Grundschule nicht mitnutzen, erklärte die Verwaltung, denn die Europaschule nutze durch Integration, Inklusion und Übermittagsbetreuung die Räume selbst.

Dem Vorschlag der Verwaltung, kurzfristig einen Erweiterungsbau zu errichten, konnten der Schulausschuss und der Rat einstimmig folgen. Nach Auskunft der Gemeindeverwaltung wird der Erweiterungsbau etwa 900.000 Euro bis eine Million Euro kosten. Die klamme Gemeinde muss diese Summe nicht allein stemmen: Die Fördermittel aus dem Programm "Gute Schule 2020" für die Jahre 2017 und 2018, insgesamt 867.686 Euro, werden für die Erweiterung verwendet. Den Rest finanziert die Gemeinde durch die Schulpauschale. Mit seinem Okay zu diesem Vorhaben ermächtigte der Rat die Verwaltung auch, ein Planungsbüro damit zu beauftragen, für den Erweiterungsbau Entwürfe vorzulegen. Insgesamt erhält Schwalmtal durch das Programm "Gute Schule 2020" in vier Jahren 1,7 Millionen Euro.

Fördern will die Gemeinde auch den Breitbandausbau an den Schulen. Der Rat stimmte zu, einen Fachplaner mit einem Konzept für Vernetzung und digitale Ausstattung der Schulen zu beauftragen.

(RP)
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