Viersen Gymnasiasten machen Theater

Viersen · Heute und morgen zeigen Jugendliche des Albertus-Magnus-Gymnasiums die Gruselkomödie "Das Gespenst von Canterville". Über 18 Monate haben sie daran gearbeitet - und das für eine Spende für das Kinderhaus Viersen

 Heute und morgen wird die Aula des Dülkener Albertus-Magnus-Gymnasiums zu einem gruseligen Ort, an dem das "Gespenst von Centerville" umgeht. Für beide Termine gibt es noch Karten.

Heute und morgen wird die Aula des Dülkener Albertus-Magnus-Gymnasiums zu einem gruseligen Ort, an dem das "Gespenst von Centerville" umgeht. Für beide Termine gibt es noch Karten.

Foto: busch

Geisterstunde am Friedhof. Nebel wabert zwischen den Grabsteinen. Durch das bunte Fenster der Kapelle fällt fahles Licht. Ein Sargdeckel hat sich geöffnet. Von wegen "Ruhe in Frieden": Die Geister halten ein munteres Stelldichein und planen ihre nächsten erschreckenden Auftritte für die Kinder. "Erschrick sie doch, indem du kopflos erscheinst", lautet ein Rat.

"Achtet darauf, auch nach vorn zu sprechen", ruft Thomas Gisbertz den Geistern zu. Aufmerksam verfolgt der Deutschlehrer die Probe für "Das Gespenst von Canterville". Dafür wurde die Bühne des Albertus-Magnus-Gymnasiums in einen Friedhof verwandelt. Mit hell geschminkten Gesichtern, weiß gepuderten Haaren und wallenden Gewändern mimen fünf Jugendliche das Geistervolk.

Seit 18 Monaten lernen 15 Gymnasiasten in der freiwilligen Theaterneigungsgruppe für zwei Abende: Heute und morgen werden sie in der Aula Oscar Wildes Gruselkomödie aufführen. Aufgeregt sind alle. Ob Marcel Ruggeri, der zum ersten Mal eine Rolle einübt; er mimt den US-Botschafter Mister Otis: "Am Anfang war es schwierig, sich einzufinden", erzählt er. Milena Roemer hat bereits eine Aufführung erlebt; sie hat nun gleich zwei Rollen, als Schlossherrin Lady Canterville und als Botschaftergattin mit vier Kindern: "Man muss lernen, sich zu trauen", meint sie. Und wie ein Star fühlen könne man sich: "Wenn die Lehrer wissen wollen, wie es ist, auf der Bühne zu stehen."

Neben den Nachwuchsschauspielern aus den Klassen acht bis zehn gehören drei Oberstufenschülerinnen des Projektkurses und vier Techniker zur Gruppe, die Thomas Gisbertz und seine Kollegin Ruth Schrammen leiten. Ob Kostüme, Bühnenbild oder Verpflegung für die Proben: Vieles haben Lehrer, Schüler und Eltern zur Verfügung gestellt. "Ein Kollege hat extra das Kirchenfenster aus Pappe und buntem Papier angefertigt", schildert Gisbertz. Warum der Nachwuchs eine klassische Komödie aufführt: "Bei Komödien erhalten die Jugendlichen über das Lachen direkt eine Rückmeldung - und haben mehr Spaß am Spiel", so der Lehrer.

Und sie haben nicht nur Spaß, sondern auch Hunger: Nach der Probe gibt es Schokoladenkuchen und Apfelsaft. Auch für Geister.

(RP)
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