Viersen Händlerspaß und Schnäppchenglück

Viersen · Kaufen im großen Stil war in der Viersener Fußgängerzone angesagt. Am Wochenende zog der traditionelle Kinder- und Jugendflohmarkt die großen und kleinen Besucher wieder scharenweise an.

 Schon am frühen Morgen präsentierte sich der Viersener Kinder- und Jugendflohmarkt als Anziehungspunkt.

Schon am frühen Morgen präsentierte sich der Viersener Kinder- und Jugendflohmarkt als Anziehungspunkt.

Foto: Busch

Die große Bücherkiste am Stand von Stefanie löst gleich mehrfaches Interesse aus. Besucher blättern neugierig durch die verschiedenen Märchen- und Bilderbücher sowie die vielen "Was ist Was"-Exemplare. Wobei letztere eine Kundin besonders interessieren. "Wie teuer sind die", möchte die junge Frau wissen. Die 13-Jährige deutet auf das Schild an der Kiste, wo in Schönschrift zu lesen ist, dass die gesamte Kiste für zehn Euro zu haben ist. "Ich verkaufe die Bücher nicht einzeln, sondern nur die gesamte Kiste", informiert die junge Händlerin geschäftstüchtig. Während die Fragestellerin noch überlegt, schlägt Vanessa Glaeser zu. "Ich nehme die ganze Kiste", meint sie, zückt das Portemonnaie und überreicht den Geldschein an Stefanie, die ihn zufrieden lächelnd in der kleinen Geldkassette verstaut.

Gläser ist dabei eine erfahrene Flohmarktbesucherin. "Ich habe immer den großen Rucksack und etliche stabile Stofftaschen dabei. Die meisten jungen Händler haben keine Tüten zum Mitnehmen und dann steht man immer dumm da", erzählt die Krefelderin, die eigens zum Kinder- und Jugendflohmarkt nach Viersen gereist ist. Den Tipp gab es dabei von einer Freundin, die in Dülken wohnt, wobei "sie mir gleich gesagt hat, dass man früh kommen muss, um Schnäppchen zu machen", fügt sie an.

Wer früh kommt, fängt den Wurm und hat die Auswahl, das mussten am Sonntag viele Besucher in der Viersener Fußgängerzone feststellen. Schon am frühen Morgen präsentierte sich der traditionelle Kinder- und Jugendflohmarkt als Anziehungspunkt. Tausende Besucher wanderten entlang der Stände und hielten die Augen offen, um ihre ganz persönlichen Schnäppchen zu machen. Die Fußgängerzone hatte sich in einen einzigen großen Markt verwandelt, bei dem junge Händler, teilweise unterstützt von den Eltern, ihre Sparschweinchen füllten.

Auf den aufgebauten Tapeziertischen und mitgebrachten Decken stapeln sich Sportzubehör, Gesellschaftsspiele, Bücher, Plüschtiere, Puppen, Elektrospielzeug, Hüpfbälle und Outdoorspiele. Fahrräder stehen zwischen aufgeklappten Wäscheständern voller Kinderbekleidung und Lausställen mit Babyzubehör. Was aus den heimatlichen Kinderzimmern ausrangiert worden ist bzw. seit Jahren ein einsames Dasein in Kellern, Garagen und auf Dachböden fristet, findet sich in der Viersener Fußgängerzone wieder und weckt das Interesse der Kauflustigen. "Ich habe hier schon so viele tolle Sachen für meine eigenen Kinder entdeckt, die wirklich gut in Schuss und preiswert waren. Ich liebe diesen Markt und bin eigentlich jedes Mal hier", schwärmt eine 32-jährige Viersenerin, die mit etlichen Tüten und Taschen bepackt ist.

Eltern schieben Fährräder durch die Menschenmengen oder balancieren Kisten mit Spielzeug in Richtung Auto. Überall werden Gegenstände genau begutachtet. Passen Kleid oder Jeans auch wirklich? Sind alle Spielfiguren im Paket enthalten, funktioniert das ferngesteuerte Auto, gibt es Massenrabatt bei der Abnahme von mehreren CD - überall herrscht rege Betriebsamkeit. Auf Käufer- und Verkäuferseite wird gehandelt und gefeilscht. "Ich habe schon 50 Euro eingenommen und stehe gerade einmal eine gute Stunde hier", freut sich Markus, der daheim kräftig aussortiert hat. Für manche Sachen sei man einfach auch schon zu alt geworden, meint der Elfjährige mit Blick auf seine Actionfiguren, die sicherlich auch noch einen Käufer finden werden.

(tref)
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