Brüggen Hallenbad schließen oder investieren?

Brüggen · Die Wirtschaftlichkeit der beiden Hallenbäder in Brüggen und Bracht wird untersucht. Das Schulschwimmen soll nach dem Willen der CDU erhalten werden. Andreas Bist (FDP) schlägt ein Bürgerbad vor, um die Kosten zu senken.

 Zwei Schwimmbäder unterhält die Burggemeinde in Brüggen und Bracht. Sie werden nicht nur zum Schwimmen und Schwimmenlernen, sondern auch für Sport im Wasser genutzt - und mitunter sogar zum Tauchen.

Zwei Schwimmbäder unterhält die Burggemeinde in Brüggen und Bracht. Sie werden nicht nur zum Schwimmen und Schwimmenlernen, sondern auch für Sport im Wasser genutzt - und mitunter sogar zum Tauchen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Im Zuge der Haushaltssanierung muss die Gemeinde Brüggen auch die Wirtschaftlichkeit der beiden Hallenbäder in Bracht und Brüggen unter die Lupe nehmen. Für die jüngste Ratssitzung waren dazu Anträge von CDU und SPD eingegangen, die sich nach Meinung der Verwaltung sinnvoll ergänzen. Die CDU-Fraktion legt Wert auf den Erhalt des Schulschwimmens und der darüber hinausgehenden Angebote. Dazu sollen der Investitionsaufwand der nächsten Jahre und die jährlichen Besucherzahlen ausgewiesen werden. Es wird darum gebeten zu prüfen, ob eine Vermietung der Bäder an Dritte möglich ist, und interne Abläufe zu optimieren. Auch von einer möglichen Anpassung der Eintrittspreise, der Notwendigkeit eines Schwimmbadverkaufs oder einer Bad-Schließung ist die Rede.

Die SPD-Fraktion betont, dass eine sachgerechte Bewertung nur auf der Basis von Kennzahlen erfolgen kann und bittet, alle notwendigen Zahlen vorzulegen. Zur Verbesserung der Organisation schlägt die SPD eine eventuelle Zusammenführung von Verantwortungsbereichen vor. Eine Kosten-Nutzen-Analyse, die Bewerbung der Angebote, die Prüfung erforderlicher Investitionen und der Probleme mit der Schwimmbadtechnik sollen ebenso zur Diskussion gestellt werden wie Angebote zu einer flexiblen Preisgestaltung mit Dauerkarten oder Angeboten. Ziel soll es sein, das Schwimmbad für die Bürger attraktiver zu gestalten und mehr Besucher zu gewinnen.

Beide Anträge wurden vom Betriebsleiter der Bäderbetriebe Brüggen, Oliver Mankowski, in einem Zehn-Punkte-Papier zur Konsolidierung zusammengefasst. Damit hat die Verwaltung nun eine lange Liste an To-Do-Punkten abzuarbeiten - beginnend mit der Prüfung der steuerlichen Grundlagen der Einrichtung und des Zusammentragens aller benötigten Eckdaten und Zahlen. Andreas Bist (FDP) regte in der Ratssitzung an, das Modell eines Bürgerbades zu prüfen, welches bereits in anderen Kommunen die Kosten drastisch reduzieren würde. Mankowski bat um Zeit für die Verwaltung. Bürgermeister Frank Gellen erklärte: "Wir können in zwei Wochen bis zur nächsten Sitzung niemals valide Daten zu den Punkten liefern." Thomas Schmidt, CDU, wünschte sich für die nächste Sitzung des Betriebsausschusses, da schon "etwas von der Verwaltung zu hören". Gottfried Optenplatz (SPD) warnte vor einem Schnellschuss, also beispielsweise die Eintrittspreise zu erhöhen. "Zum Ende des Jahres muss man zu Lösungen kommen. Wir können uns nicht ein Defizit von einer halben Million Euro jedes Jahr leisten." Rolf Gersemann (AWB) sieht mit Sorge auf die Problematik: "Wir geben heute der Verwaltung den Auftrag zur Quadratur des Kreises."

Gefordert worden war von den Fraktionen immer wieder der Mut zu unpopulären Entscheidungen zur Haushaltskonsolidierung. Ob eventuell stattdessen günstigere Eintrittspreise mehr Publikum anziehen und Investitionen in die Attraktivitätssteigerung des Bades mehr Erfolg versprechen, wird nun ermittelt werden müssen. In der nächsten Betriebsausschusssitzung soll zumindest schon mal über die weitere Zeitschiene der Untersuchungen berichtet werden.

(bigi)
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