Niederkrüchten Helfer brauchen Hilfe

Niederkrüchten · Die Niederkrüchtener Tafel sucht dringend neue Räumlichkeiten. Der Ausgaberaum liegt im Keller, so dass Ältere oft die Treppe mit vollen Tüten nicht bewältigen können. Auch für Kühlung und Lagerung muss Platz her.

Die Niederkrüchtener Tafel sucht händeringend neue Räume. Nicht, dass man sich bei der evangelischen Kirche in Elmpt nicht wohl fühle – aber es platzt einfach alles aus allen Nähten. "Wir haben bei jeder Ausgabe freitags durchschnittlich 116 Kinder und 157 Erwachsene bei uns", sagt die Vorsitzende Simone Beckers. "Jede Woche kommen im Augenblick drei bis fünf Neuaufnahmen hinzu."

Die Zahl der Bedürftigen steige "explosionsartig". Und da gibt es Probleme mit dem Raum für die Ausgabe: Er liegt im Keller. Die Helfer müssen jeden Freitag schon um acht Uhr morgens beginnen, alles die Treppe hinunter zu schleppen. Nachmittags bei der Ausgabe haben dann vor allem die älteren Kunden oft Schwierigkeiten, ihre Tüten die Treppe wieder hoch zu tragen. Außerdem ist dieser Raum nicht dauerhaft nutzbar. "Wir haben eine zwei mal drei Meter große Kühlzelle, in der wir so einiges lagern könnten, aber wir können sie nicht aufbauen", so Beckers weiter.

Keinen Raum gefunden

Deshalb hat sich jetzt Bürgermeister Herbert Winzen in die Suche eingeschaltet. Man habe "sehr scharf in die Gemeinde geschaut", erklärt er – aber leider keine brauchbaren Räumlichkeiten in Gemeindebesitz gefunden. "Wir brauchen etwa 80 bis 100 Quadratmeter, vielleicht eine Drei-Zimmer-Wohnung, mit Stromanschluss, Toilette, Wasser und Abwasser und einer Heizung", zählt Joachim Petig vom Tafel-Vorstand auf. Auf dem freien Markt seien solche Objekte nicht unter 500 Euro im Monat zu haben – zu viel für die Tafel. "Eine kleine Miete können wir schon zahlen, aber nicht so viel", macht Petig deutlich. Die Tafel-Helfer hoffen nun auf Ideen aus der Bevölkerung. "Vielleicht weiß noch jemand ein Objekt, an das wir noch gar nicht gedacht haben", wünscht sich auch Bürgermeister Winzen.

Denn im Augenblick ist es so, dass manchmal freitags Menschen mit leeren Händen von der Ausgabestelle zurückkommen. "Das liegt nicht daran, dass wir nicht genug Lebensmittel bekommen könnten", sagt Simone Beckers, "sondern daran, dass wir sie nicht lagern können". Ein großer Joghurt-Produzent zum Beispiel gebe seine Ware nur palettenweise ab, meist drei Stück auf einmal. Wer nicht so viel abholen kann oder will, fliegt aus dem Verteiler. "Wir können aber nur eine halbe Palette direkt verteilen, der Rest müsste in die Kühlung", so Beckers. Vom Haltbarkeitsdatum her sei das kein Problem, mit der Kühlzelle, die man bald in neuen Räumen aufzubauen hofft, dann auch nicht mehr.

(RP)
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