Viersen Hochsprung-Meeting mit "Athleten zum Anfassen"

Viersen · Höhenjäger bekommen in Viersen keine Siegprämien.

 Mehr als 5000 Euro kostete die neue Matte, die der Förderverein für das 21. Internationale Hochsprungmeeting in Viersen spendierte.

Mehr als 5000 Euro kostete die neue Matte, die der Förderverein für das 21. Internationale Hochsprungmeeting in Viersen spendierte.

Foto: Busch

Bei tollem Wetter erlebten 500 Zuschauer gestern beim 21. Internationalen Hochsprungmeeting eine Premiere. Sie sahen die Höhenjäger auf der Löh an einem neuen Standort, der viel gemütlicher wirkte und mehr Atmosphäre ausstrahlte als der vorherige. Es war ein Meeting mit "Athleten zum Anfassen". Ermunterten die Hochspringer das Publikum zum Klatschen, wurde der Ort zum Hexenkessel. "Wir kommen schon seit Jahren hierher. Die neue Stätte steht der alten in nichts nach", so Alexandra Schwartze, die mit Ehemann Peter zum Publikum gehörte. Der Kaldenkirchener Frank Wetzel, jetzt Trainer bei Scopias Venlo, erzählte: "Früher nahm ich mit meinen Athleten am Nachwuchsspringen teil. Ich komme weiterhin als treuer Zuschauer."

"Es gibt noch eine Premiere. Wir haben eine neue Matte angeschafft, die die Ausmaße von sechs mal vier Meter statt bei der alten sechs mal drei Meter hat. Durch einen Meter mehr in der Tiefe bleiben die Sportler nach ihren Sprüngen liegen und rollen nicht von der Matte weg", erklärte Detlef Vieth, Meetingdirektor der internationalen Hochsprungveranstaltung. Der Förderverein tätigte damit eine nicht unerhebliche Ausgabe von 5000 Euro plus Nebenkosten, um die Matte abzudecken und zu schützen. Sogar drei Latten gab's neu. Die gelbe Trainingslatte wurde genommen, weil sie von der rot-weißen Werbung im Hintergrund abhob.

Das Viersener Hochsprungmeeting kam jetzt nicht in die Lostrommel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes für eine Dopingkontrolle. "Wir haben einen Spezialisten vor Ort, vielleicht fällt der eine oder andere Rekord. Wenn es dazu kommt, haben wir Möglichkeiten in der Kaisermühle entsprechend hergerichtet", sagte Vieth. Vier Athleten haben eine solche Kontrolle schon mitmachen müssen, wie damals der Deutsche Roman Fricke, als er sich für Weltmeisterschaft in Paris qualifizierte, Kabelo Kgosiemang, der Landesrekord für Botswana sprang und - wie der Zufall es wollte - die beiden Erstplatzierten im vergangenen Jahr. Die Kaisermühle bleibt nach dem Wechsel von Andreas van Loon zu Nadine Pitzen-Hardie für das Hochsprungmeeting die erste Adresse.

Die Höhenjäger bekommen in Viersen keine Siegprämien. Vieth: "Mit unserem Budget können wir uns das nicht erlauben. Es gibt ein Antrittsgeld nach dem Stand ihrer Leistungen und eine Höhenprämie, die ab 2,23 Meter greift und dem Hochspringer jeweils 100 Euro bringt. "Das würde dann weitergehen mit 2,25, 2,28, 2,30 und 2,32 Meter." Darauf kommt eine Pauschalsteuer von 15 Prozent.

(off)
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