Kreis Viersen Im Kreis Viersen sind die Menschen rund 45 Jahre alt

Kreis Viersen · Der Altersatlas zeigt regionale Unterschiede

Die Deutschen werden älter. Zwischen 2000 und 2015 ist das Durchschnittsalter um 3,3 Jahre gestiegen - von 40,6 auf 43,9 Jahre. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor. Bei der Erhebung zeigte sich: Die regionalen Unterschiede sind groß.

Im Kreis Viersen waren die Menschen vor 17 Jahren im Durchschnitt noch jünger als 40 Jahre. Bis 2015 ist dieser Wert um 4,96 auf 44,6 Jahre gestiegen. Ähnlich sieht es in den benachbarten Landkreisen und kreisfreien Städten aus: In Krefeld stieg das Durchschnittsalter um 2,36 Jahre auf 44,26 Jahre, die Mönchengladbacher alterten auf durchschnittlich 43,64 Jahre (+ 2,5), und im Kreis Heinsberg kletterte der Altersschnitt um 5,51 Jahre auf 43,66 Jahre sowie im Kreis Wesel um 4,77 Jahre auf 45,11 Jahre.

Bundesweit betrachtet haben die Städte Freiburg und Heidelberg (beide in Baden-Württemberg) die jüngste Bevölkerung. Während das Durchschnittsalter in den Universitätsstädten 39,8 beziehungsweise 39,9 Jahre beträgt, liegt es in einigen ostdeutschen Kreisen und Städten etwa zehn Jahre darüber, zum Beispiel in Suhl (49,1), im Altenburger Land (49,4) und in Dessau (49,5). Dort liegt der Anteil der über 64-Jährigen zudem bei knapp 30 Prozent. In Freiburg und Heidelberg sind hingegen nur rund 16 Prozent älter als 64 Jahre, im Kreis Viersen sind es wiederum 21,33 Prozent.

Der BBSR liefert dafür eine Erklärung: "Weil viele strukturschwache Gebiete an junger Bevölkerung verloren haben, altern diese schneller", heißt es zu der Erhebung. Die Kluft zwischen wachsenden Groß- und Universitätsstädten und den Gebieten jenseits der Ballungsräume habe sich in den vergangenen Jahren vertieft. Besonders stark mache sich die Alterung der Bevölkerung in strukturschwachen Gebieten bemerkbar. Allein zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2015 haben Landkreise wie Suhl (- 22 Prozent), Oberspreewald-Lausitz (- 21,7 Prozent) und Spree-Neiße (- 19,9 Prozent) demnach jeden fünften Einwohner verloren.

Der Kreis Viersen verlor im Untersuchungszeitraum etwa 0,42 Prozent seiner Bevölkerung, in Krefeld sank die Einwohnerzahl um 3,64 Prozent, in Mönchengladbach um 0,7 Prozent und im Kreis Wesel um 1,96 Prozent. Einzig der Kreis Heinsberg gewann neue Bewohner dazu (+ 2,2 Prozent).

(RP)
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