Viersen In jedem Raum ein anderer Ton

Viersen · Am Instrumententag der Kreismusikschule Viersen erfuhren Kinder, was sich im Innern eines Klaviers verbirgt, wie sie richtig an der Harfe zupfen und die Querflöte spielen. Mehr als 40 Instrumente konnte der Nachwuchs ausprobieren

 Dozentin Nina Dahms zeigt Maya Bovie, wie sie der Harfe Töne entlocken kann.

Dozentin Nina Dahms zeigt Maya Bovie, wie sie der Harfe Töne entlocken kann.

Foto: Janssen

Vorsichtig nimmt Maya Bovie das Endstück der Klarinette in den Mund und bläst hinein. Dabei kommt ein quietschender Ton heraus. Die Fünfjährige lacht und möchte es gleich noch mal probieren. Musikpädagogin Jasmin Garlik gibt einen Tipp: "Wenn du es nicht so weit in den Mund schiebst, dann klingt es gleich anders", sagt die Dozentin. Und sie behält recht. Maya ist mit den folgenden Tönen sehr zufrieden. So wie das kleine Mädchen sind auch andere Kinder eingeladen, die mehr als 40 verschiedenen Instrumente beim Instrumententag in der Kreismusikschule Viersen nach Herzenslust kennenzulernen und auszuprobieren.

In jedem Raum gibt es ein anderes Instrument zu entdecken: Saxofon, Klavier, Flöte, Bratsche, Querflöte, aber auch Geige oder Akkordeon, um nur einige zu nennen. Die Auswahl ist riesig. Und so ist auch Maya Bovie begeistert von den Angeboten. Ihr Vater, Michael Bovie, ist selbst Musikpädagoge im Rhein-Kreis Neuss und fördert gerne das Interesse seiner Kinder Maya und Moritz (3): "Wichtig ist, dass es freiwillig ist und es mit Spaß gemacht wird", sagt der Brüggener.

Im nächsten Raum wartet Nina Dahms. Vor ihr steht eine große Harfe mit vielen "Fäden", wie es die Kinder hier nennen. "Und jeder Faden macht bestimmt einen anderen Ton", weiß ein Junge. Auch Maya möchte einmal zupfen. "Ich empfehle Harfe spielen ab sechs Jahren", sagt Dahms. In jedem Raum geben Pädagogen Auskunft über die Instrumente, es gibt außerdem Informationsmaterial zu Einstiegsalter, Anschaffungskosten, Unterrichtsmaterial, Gebühren und Leihinstrumenten.

In der Kreismusikschule wird es immer voller. Viele Familien möchten das Angebot wahrnehmen und ihre Kinder mal schnuppern lassen. So auch Erik Majowski. Der Achtjährige hat bislang noch nicht so viel Erfahrung mit einem Instrument gemacht. "Ich habe mir zu Weihnachten eine Gitarre gewünscht, meine Eltern haben mir einen Schnupperkurs geschenkt", sagt der Junge aus Dülken. "Es gab vorher nur Fußball", sagt seine Mutter Eva Majowski. Im Foyer geben die Schüler der Kreismusikschule den Besuchern einen Einblick in ihren musikalischen Alltag. Akkordeonspieler, Saxofonisten, die Greenhorns - die Junior Big Band - spielt, der Kinderchor singt.

Andrea Hügel sitzt am Klavier. "Sollen wir zusammen was spielen?", fragt sie eines der in der langen Schlange wartenden Kinder. Ein Mädchen nimmt Platz und gemeinsam spielen sie das "Nilpferdspaziergang-Lied". Während das Mädchen seine Zeigefinger immer im Wechsel auf die Tasten tippt, spielt Andrea Hügel nach den Noten, die vor ihr stehen. Auch ins Innere der Instrumente bekommen die Kinder einen Einblick: "So sieht ein Klavier von innen aus? Krass!", ruft Erik Majowski.

Maya Bovie hat rote Wangen. Sich bei so vielen Instrumenten für eins zu entscheiden, ist nicht einfach. Deshalb hat sich der Vater etwas anderes überlegt: "Ab Mai nimmt sie am Instrumentenkarussell teil", sagt Michael Bovie. So kann Maya viele Instrumente in Ruhe noch mal ausprobieren. "Dann kann sie sich immer noch für ein bestimmtes entscheiden", sagt ihr Vater. Und es geht weiter auf musikalische Entdeckungstour durch die Musikschule.

(janj)
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