Niederkrüchten Interkommunale Zusammenarbeit beginnt

Niederkrüchten · Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal erhalten im ersten Schritt einen gemeinsamen Bereitschaftsdienst der Bauhöfe, bündeln Wohngeldanfragen und die Rentenberatung

Nach Brüggen und Schwalmtal hat auch Niederkrüchten grünes Licht für die interkommunale Zusammenarbeit zwischen den drei Westkreisgemeinden gegeben. Der Hauptausschuss fasste einen entsprechenden Beschluss. Die Kooperation erstreckt sich im ersten Schritt auf drei Bereiche: einen gemeinsamen Bereitschaftsdienst der Bauhöfe, die Bündelung der Bearbeitung von Wohngeldanträgen in Schwalmtal und der Rentenberatung in Brüggen.

Finanziell profitiert Niederkrüchten von der Zusammenarbeit zunächst nicht: Zwar gibt es durch den gemeinsamen Bereitschaftsdienst der Bauhöfe eine Einsparung von 6500 Euro. Dem stehen aber Mehrausgaben bei Rentenberatung und Wohngeld gegenüber. Die Rentenberatung hat Niederkrüchten bisher nicht angeboten, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet ist. Diese Aufgabe wird künftig eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Brüggen übernehmen, die auch für einen Servicetag pro Woche vor Ort in Niederkrüchten ist. Der Stellenanteil für die Gemeinde Niederkrüchten beträgt 19.465 Euro.

Bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen, die künftig in Schwalmtal gebündelt wird, zahlt Niederkrüchten im Vergleich zum Status Quo 5245 Euro drauf. Unter dem Strich hat die Gemeinde damit Mehrausgaben von gut 18.000 Euro pro Jahr. Dem stehen als Mehrwert die neu angebotene Rentenberatung gegenüber sowie die Möglichkeit, die bisher im Wohngeldbereich tätige Teilzeitkraft für andere Aufgaben einsetzen zu können.

Insofern ist Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) überzeugt, dass sich die interkommunale Zusammenarbeit, die weiter ausgebaut werden soll, langfristig für alle drei Gemeinden rechnen wird. "Es ist ein Geben und Nehmen. Wir sind jetzt in Vorleistung getreten. Das gegeneinander aufzurechnen, hat keinen Sinn." Auch Jörg Lachmann (CWG) geht davon aus, dass Brüggen und Schwalmtal "uns in anderen Bereichen mal entgegenkommen". Johannes Wahlenberg (CDU) sah es ähnlich. Die interkommunale Zusammenarbeit sei oft gewünscht und gefordert worden. "Wir gehen jetzt den ersten Schritt." Während die Zusammenarbeit beim Bauhof und bei der Rentenberatung einstimmig beschlossen wurde, gab es beim Thema Wohngeld Gegenstimmen der SPD. Sie befürchtet eine Verschlechterung im Service, wenn diese Dienstleistung für Bürger aller drei Gemeinden schwerpunktmäßig in Schwalmtal erbracht wird.

Ähnlich wie bei der Rentenberatung soll es in Niederkrüchten einen Servicetag pro Woche geben, an dem eine Fachkraft aus Schwalmtal vor Ort ist. Die Bearbeitung von Wohngeldanträgen sei gerade für ältere Menschen eine Serviceleistung, "die wir in vollem Umfang vor Ort vorhalten sollten", sagte Wilhelm Mankau (SPD).

(jo-s)
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