Viersen Irmgardisfest lud zum Schlendern ein

Viersen · Wenn Spätkirmes, Irmgardisfest und verkaufsoffener Sonntag zusammentreffen, dann ist die Süchtelner Innenstadt voll. Zahlreiche Besucher nutzen das bunte Angebot am Wochenende.

 Die Linner Ritterrunde reiste mit den Besuchern des Irmgardisfestes in Süchteln zurück in die Zeit von Schwert und Schild.

Die Linner Ritterrunde reiste mit den Besuchern des Irmgardisfestes in Süchteln zurück in die Zeit von Schwert und Schild.

Foto: Busch

Um Deny Wintermans scharen sich die Besucher. Die Niederländerin sitzt vor einem alten Spinnrad und lässt aus der Rohwolle in einem Sack neben ihr ein Knäuel Strickwolle entstehen. "Dass der Faden so gleichmäßig wird und nicht reißt", staunt eine junge Frau. Eine Aussage, die Wintermans schmunzeln lässt. "Das macht die Erfahrung. Alles fing als Hobby an. Heute besuchen mein Mann und ich Märkte an den verschiedensten Orten", erzählt sie. Was aus ihrer selbstversponnenen Wolle wird, können die Besucher direkt am Stand sehen und erwerben. Nach traditionsreichen Norwegermustern strickt sie nämlich Fäustlinge, Mützen, Schals und Stirnbänder.

Aber nicht nur bei der Niederländerin gibt es altes Handwerk zu sehen. Beim Irmgardisfest hat wieder einmal "Den Olden Tied" Einzug gehalten. So kann einem Kupferschmied als auch einem Schnitzer über die Schulter geschaut werden. Erleben, wie ein Bienenkorb entsteht, ist nicht minder interessant. Und wer will, kann sich sein eigenes Springseil in der Seilerei drehen. Wie anstrengend früher das Buttermachen war, erfahren die Besucher ebenfalls. Butterfass und Stampfer sind nämlich auch im Einsatz. "So was habe ich noch nie gesehen", meint der siebenjährige Lukas, der gleich eine Rosinenschnitte mit frischer Landbutter probiert und als sehr lecker einstuft.

Aber auch die Linner Ritterrunde ist angereist. Im Gebäck das Brettchenweben und die Vorstellung der kompletten Ritterausrüstung von Kettenhemd bis Helm.

Während die einen vor der Bühne auf dem Lindenplatz eine Pause an der Kaffeetafel einläuten und das Bühnenprogramm genießen, wird es an den Ständen immer voller. Besucher probieren Jacken, Pullover als auch Schuhe auf der Straße an, begutachten Handtaschen und Geldbörsen, legen sich Schmuck um und genießen einfach das Bummeln entlang der Stände.

Viele nutzen auch dank des verkaufsoffenen Sonntags die Gelegenheit für einen Sprung in die Geschäfte. An der Boulebahn rollen indes die Kugeln. Besucher informieren sich bei der Lebenshilfe über ein Hilfsprojekt in Tansania, testen Holunderlimo und schwelgen bei Knuspermünzen und Veilchenpastillen in Kindheitserinnerung. Ein Duftpotporree lockt die Besucher bei Cosmetic Concept an. Inhaberin Bianca Bruckmann hat ihren Außenstand mit amerikanischen Duftkerzen "Yankee Candle" bestückt. "Es sind alles natürliche Duftstoffe. Es handelt sich um ätherische Öle, wobei die sich Kerzen sich nicht nur durch die verschiedenen Geruchsrichtungen auszeichnen, sondern auch durch eine lange Lebensdauer", beantwortet sie die neugierigen Fragen der Besucher.

Gute Laune pur verströmt der Stand von Sandra Hilgers. Die Modegestalterin hat die Nähmaschine sausenlassen und begeistert unter anderem mit bunten Stifterollen, Schmusetieren, Kissen, Taschen und Schlüsselanhängern. Der Clou aber sind die Tassen mit ihren witzigen Sprüchen und Zeichnungen.

Im Weberhaus tauchen die Besucher in die Welt der Farben ein. Unter dem Titel "Farbenrausch" sind Landschaften, Tiere, Porträts und Modernes zu sehen. Dazu kommen die ausgefallenen Fotografien von Richard Caelers, die so manchen Gast länger verweilen lassen.

(tref)
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