Serie Mein Lieblingsplatz Irmgardiskapelle lädt zur inneren Einkehr

Viersen · Viersen (b-r) Ruhe. Das Einzige, das ich höre, sind die angeregten Diskussionen der Vögel. Und das Rauschen des Windes in den Bäumen. Das Einzige, das ich sehe, sind die kleine Kapelle und die Bäume. Ich bin so nah an der Stadt und doch innerlich ganz weit weg. Im Wald. Hier kann es gut vorkommen, dass ich ganz allein bin mit mir und meinen Gedanken.

Viersen (b-r) Ruhe. Das Einzige, das ich höre, sind die angeregten Diskussionen der Vögel. Und das Rauschen des Windes in den Bäumen. Das Einzige, das ich sehe, sind die kleine Kapelle und die Bäume. Ich bin so nah an der Stadt und doch innerlich ganz weit weg. Im Wald. Hier kann es gut vorkommen, dass ich ganz allein bin mit mir und meinen Gedanken.

Vor mir liegt die Irmgardiskapelle, um mich herum der Wald. Heute bin ich allein. Das ist nicht immer so: vor allem im Herbst. Wenn im September die Irmgardisoktav gefeiert wird, versammeln sich die Gläubigen an der Kapelle, um einen Gottesdienst unter freiem Himmel zu feiern.

Lange kannte ich - als Zugezogene - die Irmgardiskapelle nicht. Meine erste Begegnung fand über ein Gemälde des Nettetaler Künstlers Otto Therstappen (1885-1951) statt, der sie vielleicht (das Bild ist undatiert, Anm. der Red.) in den 1940er Jahren mit Wachskreide und Kohle auf Papier bannte. Nur Braun- und Weißtöne reichten ihm, um eine Atmosphäre zu schaffen, die ich gerne in der Natur entdecken wollte.

1664 wurde eine Kapelle zu Ehren der Süchtelner Schutzheiligen Irmgardis erbaut. Irmgardis war wohlhabend, bevor sie all ihr Geld verschenkte, sich zurückzog in den Wald - so erzählt es die Legende. Sie starb 1085.

Mit Irmgardis und der Kapelle mag ich mich auch deshalb so verbunden fühlen, weil überliefert wird, dass die Einsiedlerin ihre Klause nur verließ, um in die Kirche St. Helena in meiner Wahlheimat Helenabrunn zu pilgern.

Wenn ich da so sitze, an dem ihr geweihten Ort, allein mit mir und meinen Gedanken, dann kreisen sie auch um diese Frau. Um sie und um die zahlreichen Frauen, die hierher kamen, um verschiedene Anliegen und um die Erfüllung ihres Kinderwunsches beteten. Dann versetze ich mich mit Hilfe der besonderen Atmosphäre und der Stille dieses Ortes in längst vergangene Zeiten, in Zeiten, in denen Glauben und Beten half, in denen Menschen Schutzheilige hatten, die sie begleiteten.

(b-r)
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