Viersen Jedes Kind soll singen, tanzen und Musik machen

Viersen · Das NRW-Bildungsprogramm "JeKits — Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen" ist in Viersen angekommen

Jedes Kind soll unabhängig von Herkunft und sozialem Umfeld die Chance habe, sich künstlerisch zu erproben, ein Instrument zu lernen, zu singen oder zu tanzen. Und dafür wurde in NRW ein spezielles Bildungsprogramm ins Leben gerufen: "JeKits" - Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen".

Es wurde für Grundschulen konzipiert und wird mit außerschulischen Kooperationspartnern angeboten. Diese können Musik- und Tanzschulen oder auch andere Institutionen sein, die sich mit künstlerischer Bildung beschäftigen. "Früher gab es das Programm ,JeKi - Jedem Kind ein Instrument'", erklärt Kultur- und Sozialdezernent Paul Schrömbges (CDU) "JeKits" sei nun der Nachfolger. Es startete als eines der vielen Sonderprojekte, die das Land im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet erstellt hat.

"Hierfür können sich alle Grundschulen mit einem Antrag an das Landesförderprogramm bewerben", sagt Nicola Nilles von der Stadt Viersen und zuständig für Kulturpädagogik. Sie möchte viele Grundschulen dazu ermuntern, ebenfalls teilzunehmen und sich für das Bildungsprojekt zu bewerben.

In Viersen hat sich die Gemeinschaftsgrundschule Dülken für das Bildungsangebot entschieden. Schulleiterin Hiltrud Bock hat bei der Bewerbung den Schwerpunkt Singen ausgewählt. "Studien belegen, dass Singen auf vielseitige Art für Kinder wertvoll ist. Es fördert die Konzentration sowie Sprachentwicklung und Stimmbildung, ist eine wichtige Integrationshilfe und verhilft zu mehr Gemeinschaftsgefühl, wenn beispielsweise im Chor gesungen oder ein Auftritt vorbereitet wird", begründet die Schulleiterin ihre Wahl.

Zurzeit nehmen 75 Schüler teil. "Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, und auch uns macht es viel Freude", sagt Angelika Crombé vom außerschulischen Kooperationspartner "Tommys Workshop". Mit Gesangslehrer Rochus Triebs, der für das Projekt an der Dülkener Grundschule eingesetzt wird, entdecken die Kinder spielerisch die Welt der Musik und des Singens. Die Lehrer kommen für die Durchführung des "JeKits-Programms extra in die teilnehmenden Grundschulen und gestalten den Unterricht im sogenannten "Tandem" gemeinsam mit den Grundschullehrern. Der reguläre Musikunterricht wird dadurch aber nicht ersetzt. "JeKits" ist ein Zusatzangebot.

In der Schuleingangsphase wird entweder im ersten oder im zweiten Schuljahr gestartet. Am Ende des ersten Jahres ist die Teilnahme verpflichtend und kostenfrei. Der Zusatzunterricht findet während des regulären Unterrichtes einmal wöchentlich für eine Stunde statt. Eine Teilnahme im zweiten Jahr bleibt den Kindern überlassen. Dann wird der Unterricht auf zwei Stunden in der Woche erhöht, der außerhalb des Stundenplans erfolgt. Es fallen dafür zwölf Euro im Monat an. Beitragsbefreiungen und -ermäßigungen sind möglich.

Schrömbges wünscht sich, dass auch das zweite Jahr vollständig vom Land bezuschusst werden würde. "Ich wollte immer schon ein Konzept für das Fördern von Gesang und Stimme anbieten können, denn ich halte es grundsätzlich für allgemein pädagogisch sinnvoll, Kindern so früh wie möglich eine kulturelle Bildung zu ermöglich."

(paka)
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