Kreis Viersen Jüdische Gotteshäuser im Kreis

Kreis Viersen · Allgemein wurde in den Dörfern der Rheinprovinz bis um 1860 eine Zunahme der jüdischen Bevölkerung festgestellt, danach folgte eine Abnahme durch Abwanderung in die größeren Städte.

Auffallend zahlreiche der meist 1938 zerstörten Synagogen wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet: zum Beispiel Issum 1865, Alpen und Neuss 1867, Kaldenkirchen 1873, Geldern und Duisburg 1875, Rheydt 1876, Hülchrath 1876, Stommeln 1882, Gladbach 1883.

Im hiesigen Kreis gab es besonders starke jüdische Gemeinden in Kempen, deren Geschicke Dr. Hans Kaiser jüngst gründlichst dargestellt hat, und in Dülken. Schon im Jahre 5048 jüdischer Zeitrechnung (nach der Erschaffung der Welt), das ist im Jahre 1288 n. Chr., gab es in Kempen ein Judenpogrom. Eindrucksvoll ist bis heute der jüdische Friedhof der Stadt. Ihre 1938 Synagoge war um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet worden. In Dülken hatte man 1898 an der Bahnhofstraße gegenüber der evangelischen Kirche eine Synagoge errichtet. Auch sie wurde in der damals so genannten Reichskristallnacht 1938 eingeäschert.

Bildlich und schriftlich wesentlich besser als in Breyell sind wir über den Synagogenbau in St. Tönis unterrichtet, der 1907 stattgefunden hatte. 1890 hatten sich die Juden in Schiefbahn eine Synagoge errichtet.

(RP)
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