Kreis Viersen Jugendliche bei Berufswahl unterstützen

Kreis Viersen · Der Kreis Viersen beteiligt sich an dem Landesvorhaben "Kein Abschluss ohne Anschluss". Damit soll Schülern von weiterführenden Schulen die richtige Berufswahl erleichtert werden. Das Projekt setzt in den achten Klassen an

Kreisweit beteiligen sich derzeit 31 weiterführende Schulen und Förderschulen an einem Projekt, das Schülern möglichst frühzeitig den Weg ins spätere Berufsleben ebnen soll. Seitdem der Viersener Kreistag im Herbst 2013 beschlossen hatte, dem Landesvorhaben "Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule-Beruf in NRW" beizutreten, hat es im Viersener Kreishaus erhebliche Anstrengungen gegeben, den weiterführenden Schulen entsprechende Hilfestellungen zu geben, damit sich die Schüler möglichst frühzeitig und fundiert auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten können.

Frühzeitig bedeutet in diesem Fall: Bereits in der achten Klasse sollen Schüler sich mit ihrer Berufswahl beschäftigen. Viele Jugendliche haben zu diesem Zeitpunkt keine konkrete Vorstellung, was sie nach dem Ende ihrer Schulzeit machen wollen, in welchem Berufsfeld sie eine Ausbildung beginnen möchten. Zumeist sind es die klassischen Berufe wie Kfz-Mechatroniker (bei den Jungen) oder Friseurin (bei den Mädchen), auf die sich die Jugendlichen konzentrieren - weil sie sich unter der Vielzahl von Berufen nicht auskennen. Etliche finden dann in ihrem vermeintlichen Wunschberuf jedoch keinen Ausbildungsplatz. Auf der anderen Seite gibt es Betriebe, die gerne junge Menschen ausbilden möchten, aber keinen Nachwuchs finden - denn die angebotenen Berufe sind häufig kaum bekannt.

Das soll unter anderem durch das Landesprogramm "Kein Abschluss ohne Anschluss" vermieden werden. Industrie- und Handelskammer oder Kreishandwerkerschaft sind dabei neben Arbeitsagentur und Jobcenter ebenfalls mit im Boot. Der Kreis Viersen hat eigens eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die Kontakt zu den Schulen aufnimmt, sie für die Teilnahme an dem Projekt sensibilisiert und ihnen Hilfestellung gibt.

Im laufenden Schuljahr werden bereits rund 7700 Jugendliche, die weiterführende Schulen besuchen, über das Programm betreut. Das berichtete Kathrin Kirchhoff jetzt im Ausschuss für Bildung und Familie des Kreistages. Sie ist als Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle im Viersener Kreishaus auch Ansprechpartnerin der Lehrer, die die Jugendlichen in Sachen Berufswahl frühzeitig unterstützen.

Nächste Ziele der Kreisverwaltung bei dem Projekt sind der Aufbau einer Online-Plattform zur Organisation von Schnupperpraktika oder längeren Betriebspraktika für die Schüler. Geplant ist außerdem der Aufbau einer Jugendberufsagentur. Die Jugendämter in Viersen und Willich setzen dieses Format bereits mit guten Erfahrungen um.

Außerdem soll es im Frühjahr 2018 in Viersen einen kreisweiten Informationstag mit Schwerpunkt in den so genannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft sowie Technik) für Jugendliche ab der Mittelstufe zusammen mit ihren Eltern geben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Ihr Thema?
Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! Ihr Thema?