Viersen Junges Team bringt Leben in die RKW

Viersen · Mit Alternative Rock, Metal und Nuclear Trash wird heute Abend die Rock-Kultur-Werkstatt an der Gerberstraße zum Beben gebracht. Organisiert wird der Konzertabend von einem Verein, der aus einem Freundeskreis entstand.

 Hannah Schnock, Beniamino Molina und Tobias Schröfel vom Team der Rockkulturwerkstatt.

Hannah Schnock, Beniamino Molina und Tobias Schröfel vom Team der Rockkulturwerkstatt.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Sommerpause wurde zum Aufräumen und Umbauen genutzt, jetzt können die Besucher kommen. Am Freitag, 4. September, gibt es in der Rock-Kultur-Werkstatt an der Gerberstraße 25 in Viersen was auf die Ohren: Drei Bands haben sich angekündigt. "Neverland in Ashes" aus Köln sorgen für melodischen Metal, "Pripjat" aus Köln servieren Nuclear Trash, und "Soulbound" aus Bielefeld sind mit Alternative Rock liebgewordene Gäste, waren sie doch bei der Halloween-Party in der Rock-Kultur-Werkstatt (RKW) schon einmal dabei.

Organisiert wird der Konzertabend von einem Verein, der aus einem Freundeskreis entstand. Seit 1989 kümmert sich ein Verein um die Geschicke der RKW. Nun will ein junges Team um den 24-jährigen Tobias Schröfel Leben ins Haus bringen. "Wir haben viel Freizeit miteinander verbracht, weil wir ein Freundeskreis waren", sagt Hannah Schnock (21). "Dann sind immer mehr Leute zum Team gekommen, und so sind auch neue Freundschaften entstanden."

Im vergangenen Jahr begann der Vorstand, die in die Jahre gekommenen Räume zu streichen und zu dekorieren. Das hat der RKW nichts von ihrem chilligen Charme genommen. Die alten Ledersofas gibt es noch, die Poster an den Wänden auch. Ein paar neue Kühlschränke sind hinzugekommen, und die alten würde das Team auch gern austauschen - allein der Energiekosten wegen. Doch die jungen Leute müssen einen Schritt nach dem anderen gehen. Sie sind ehrenamtlich tätig und müssen gucken, wo sie Spenden herbekommen, um etwas anzuschaffen. Das Gebäude gehört der Stadt, die es dem Verein zur Nutzung überlassen hat. Das heißt auch, dass der Verein für die laufenden Kosten wie Strom und Heizung aufkommen muss. Einen Kickertisch hat der Verein angeschafft, die Kneipe renoviert und im Veranstaltungsraum die Soundtechnik auf den aktuellen Stand gebracht. Schröfel wünscht sich noch eine neue Heizung - weil die, die drin ist, erstmal zu Beginn des Winters Jahr für Jahr den Geist aufgibt. Über die Vermietung von Proberäumen und die Vermietung der RKW für Feiern wie Geburtstage und ähnliches kommt ein bisschen Geld in die Kasse. Mit Fördermitgliedschaften und Sponsoring möchte der Verein nun die Einnahmen verbessern.

Etwa 15 bis 18 Veranstaltungen pro Jahr plant das Team, "von Punk über Rock bis Metal", wie Schröfel erläutert, "Hauptsache, es rockt". Hinzu kommen Jam Sessions mit Bands aus der Region oder Veranstaltungen wie die Halloween-Party, für die das RKW-Team längst mit den Vorbereitungen begonnen hat. Für Halloween dekorieren die jungen Leute die RKW in jedem Jahr um. In diesem Jahr dürfen sich die Gäste unter dem Motto "Horrorzirkus" auf einen gruselig-spaßigen Abend freuen. Bislang angekündigt haben sich die Bands "Until September" (Metalcore aus Kevelaer), "Tantrum" (Heavy Metal aus Wegberg), "Divine Zero" (Melodic Death Metal aus Erkelenz) und "Start A Revolution" (Punkt/Metal aus Aachen). "Bandmäßig öffnen wir Halloween die große Schublade", sagt Schröfel. Die Halloween-Party am 31. Oktober und der "Skarneval" in der närrischen Zeit sind gesetzt. Weitere Angebote wie die Jam Sessions und Karaoke-Abende sollen sich etablieren. Dabei will das Team kein Programm bieten, das sich an eine bestimmte Altersgruppe richtet. "Die Musik ist generationenübergreifend", sagt Hannah Schnock und fügt hinzu: "Die 16-Jährigen kommen ebenso wie die 40- oder 50-Jährigen." Beniamino Molina (26) stimmt zu und sagt: "AC/DC spielen auch immer noch und ziehen Jung und Alt an."

(RP)
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