Viersen Kandidaten stehen Rede und Antwort

Viersen · Beim "interVIEw" im Stadthaus erläuterten die Viersener Bürgermeisterkandidaten ihre Ideen.

Bürgermeisterwahl Viersen 2015: Das sind die Kandidaten
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Bürgermeisterwahl 2015 in Viersen: Das sind die Kandidaten

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Politikverdrossenheit kennt die Stadt Viersen vor der Bürgermeisterwahl am 13. September nicht. Zum "interVIEw", zu dem das Bündnis für Familie Viersen eingeladen hatte, kamen am Donnerstagabend rund 300 Besucher. Sie füllten das Foyer des Stadthauses bis auf den letzten Platz.

Die sechs Kandidaten um das Bürgermeisteramt stellten sich den Fragen der Bürger und des Moderators rund zwei Stunden lang. Schnell wurde deutlich, dass sich Erfahrung in der Kommunalpolitik oder die Arbeit bei einer Kommunalverwaltung auszahlt in einer solchen Diskussion. Das fiel immer wieder auf, wenn Martina Maaßen (Grüne), Dr. Paul Schrömbges (CDU) oder Sabine Anemüller (SPD) das Wort hatten, wobei auch die drei anderen Kandidaten nicht enttäuschten. Doch die Wortbeiträge der drei vorgenannten Kandidaten hatten inhaltlich mehr Substanz.

Clever reagierte Martina Maaßen, als sie gefragt wurde, wie sie bei einer erfolgreichen Wahl zur Bürgermeisterin die neue Aufgabe familiär "unter einen Hut" bringen würde. Maaßen antworte spontan: "Die Kinder sind erwachsen, der Hund ist tot." Auf die Frage, warum sie kandidierten, gaben die sechs Bewerber um das Bürgermeisteramt folgende Antworten: "Ich will Verantwortung übernehmen und eine familienfreundliche Politik betreiben", so Anemüller. "Ich bin mit Leib und Seele und einem grünen Herzen Viersenerin", meinte Maaßen.

Der erste Beigeordnete der Stadt, Paul Schrömbges, erklärte: "Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang miteinander. Ich möchte die Stadt nach vorn bringen." Susanne Noack-Zischewski (Linke) stellte den "respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern im Rathaus" heraus. Iris Kater (parteilos) erinnerte daran, dass sie "ihr Herz in der Stadt" habe und Einzelhandel und Wirtschaft nach vorn bringen wolle. Olaf Fander (FürVIE) meinte: "Es könnte mal ein Bürgermeister aus der Mitte, aus dem Handwerk kommen."

Der zunehmende Flüchtlingsstrom aus den Krisenherden der Welt war das erste Thema, mit dem sich die Kandidaten auseinandersetzten. Schrömbges sah die große Hilfsbereitschaft der Bürgerschaft und sah zudem die Stadt "richtig unterwegs". Auch Kater lobte den Einsatz der Bürger. Anemüller sah das Land mit den Flüchtlingen überfordert. Ihrer Ansicht nach muss der Bund sich stärker einbringen. Maaßen war froh, dass die Verwaltung der Stadt ein Netzwerk anbieten kann.

Beim Thema Finanzen vertrat Schrömbges die Ansicht, dass die Stadt bis 2022 den Haushaltsausgleich erreichen könne. Kater sah Viersen auf einem "guten Weg." Fander wollte bei den Investitionen sparen, Anemüller wollte an der "Einnahmeschraube" drehen und riet dazu, "parteiübergreifend" tätig zu werden. Maaßen möchte "nachhaltig in kleine Projekte" investieren. Angesprochen auf das kulturelle Angebot, könnten Die Linken es sich "vielfältiger" vorstellen. Kater erinnerte: "Die Jugendlichen wünschen sich mehr Angebote." Schrömbges sagte: "Ein gutes Kulturprogramm gehört in diese Stadt."

Und wie sieht es mit der Schullandschaft aus? Anemüller unterstrich die Bedeutung der Ganztagsbetreuung. Maaßen konnte sich eine Veränderung der Öffnungszeiten der Kitas vorstellen. Schrömbges sprach von einer "guten Schullandschaft." Einig waren sich die Kandidaten auch, dass an der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs gearbeitet werden muss.

(RP)
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