Viersen Kapitalanleger greifen zur Immobilie

Viersen · Die Älteren zieht es in die Innenstadt, Familien bevorzugen die gut erschlossene Randlage mit einer umfassenden Infrastruktur. Zu diesem Schluss kommt der Viersener Immobilienmakler Walter Schmitz bei der Bilanz für das Jahr 2014.

 Im Norden der Viersener Innenstadt übersteigt die Nachfrage nach einzelhandelsgenutzten Flächen momentan das Angebot an zur Verfügung stehenden Handelsflächen. In den Stadtteilen Süchteln und Dülken sieht die Situation hingegen anders aus.

Im Norden der Viersener Innenstadt übersteigt die Nachfrage nach einzelhandelsgenutzten Flächen momentan das Angebot an zur Verfügung stehenden Handelsflächen. In den Stadtteilen Süchteln und Dülken sieht die Situation hingegen anders aus.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Folgen des demografischen Wandels bestimmen mehr und mehr den hiesigen Immobilienmarkt. Nach zögerlichem Beginn kurz nach der Jahrtausendwende verstärken sich ganz bestimmte Faktoren, die mit der älter werdenden Bevölkerung und veränderten Lebensbedingungen auch in den Familien eng zusammenhängen.

Darüber hinaus bestimmten die geplante Mietpreisbremse sowie das bei der Vermietung vorgesehene "Besteller-Prinzip" die Diskussionen auf dem Immobilienmarkt 2014, berichtet der Viersener Immobilienmakler Walter Schmitz.

Unbeeindruckt davon hat sich nach seinen Angaben der Viersener Immobilienmarkt im vergangenen Jahr nicht wesentlich zu den Vorjahren verändert. Kurz gesagt: "Eine konstant hohe Nachfrage trifft auf ein geringes Angebot", stellt Schmitz fest. Die Nachfrage habe vor allem durch die konstant anhaltende Verkleinerung der Haushalte zugenommen. Dabei würden nicht mehr nur Innenstadtlagen nachgefragt, die besonders ältere Bürger bevorzugten. Gesucht würden unvermindert auch familienfreundliche Stadtrandlagen.

Das Hauptmotiv der Käufer für den Erwerb einer Immobilie sei die Eigennutzung oder aber die Vermietung an Dritte, die der Altersvorsorge diene. Die niedrigen Zinsen sowie der Mangel an alternativen Anlagemöglichkeiten verstärkten die Nachfrage nach Immobilien.

Die Verkaufszeiten von neuwertigen Häusern und Eigentumswohnungen haben sich nach den Marktbeobachtungen von Immobilienmakler Walter Schmitz gegenüber den Vorjahren verkürzt. Bei Immobilien aus den 1960er-Jahren dauere die Vermarktung dagegen teilweise länger. Diese Objekte ließen sich aufgrund optischer und baulicher Mängel häufig zu geringeren Preisen verkaufen.

Interessenten legen bei der Wahl eines Objektes Wert auf eine gute Infrastruktur mit entsprechenden Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten. Auch die Energieeffizienz werde bei der Suche nach einem Haus oder einer Wohnung immer wichtiger.

Die Nachfrage nach Immobilien zur Kapitalanlage habe sich im Jahr 2014 weiterhin positiv entwickelt. Hauptgrund seien fehlender Alternativen und günstiges Baugeld. Die Angst vor Inflation scheine jedoch nicht mehr das vordringliche Kaufmotiv zu sein, meint Schmitz. Das Angebot sei in diesem Marktsegment sehr begrenzt, was sich in den Renditen widerspiegele. Sie ließen sich beispielsweise durch Dachausbauten oder Optimierung der Grundrisse erhöhen. Auch Investitionen in weniger begehrte Lagen böten langfristig höhere Renditen.

Anders als in Dülken oder Süchteln gebe es in der (Alt-)Viersener Innenstadt keine nennenswerten Probleme bei der Vermietung von einzelhandelsgenutzten Handelsflächen. Insbesondere in der nördlichen Hauptstraße übersteige die Nachfrage das Angebot. Eine der bemerkenswertesten Neuansiedlungen im vergangenen Jahr in der Viersener Innenstadt war die Ansiedlung des Sporthauses Borgmann auf rund 1000 Quadratmetern Fläche zwischen der Dülkener Straße und der Löhstraße, gegenüber dem Amtsgericht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort