Viersen Kindesmissbrauch: Spur führt nach Süchteln

Viersen · Das Bundeskriminalamt fahndet öffentlich nach einem Mann, der zwei Jungen missbraucht haben soll und Filme im Darknet anbot. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Süchtelner

Das Bundeskriminalamt fahndet nach dem Mutmaßlichen Täter (Symbolbild.

Das Bundeskriminalamt fahndet nach dem Mutmaßlichen Täter (Symbolbild.

Foto: dpa

Das Bundeskriminalamt fahndet öffentlich nach einem Mann, der zwei Jungen missbraucht haben soll und Filme im Darknet anbot. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Süchtelner.

Das Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt fahnden seit Montag öffentlich nach einem mutmaßlichen Sexualstraftäter. "Eine heiße Spur führt nach Viersen", erklärte Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk von der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft gestern Abend.

Die Ermittler veröffentlichten Montag Fotos eines Mannes, der zwischen Oktober 2014 und Ende 2017 mehrfach zwei Kinder missbraucht haben soll. Die Taten an den etwa sieben und zehn Jahre alten Jungen filmte er und stellte die Aufnahmen ins Darknet. Laut General-Staatsanwaltschaft konnte der Tatverdächtige im Laufe des gestrigen Tages identifiziert werden. "Die Öffentlichkeitsfahndung dauert aber an." Neben der Veröffentlichung von Fotos bat die Generalstaatsanwaltschaft auch Streifenwagenbesatzungen um erhöhte Aufmerksamkeit. Nach Informationen unserer Redaktion soll es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Taxifahrer aus Süchteln handeln, der bei einem Kempener Taxiunternehmen angestellt war. Ungefuk erklärte: "Nähere Angaben zum Lebensumfeld machen wir grundsätzlich nicht."

Ermittelt wird wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung von kinderpornografischen Schriften. "Es ist nicht auszuschließen, dass sowohl vor als auch nach diesem Zeitraum durch den Täter diese und weitere Opfer missbraucht worden sind oder noch missbraucht werden", hieß es von Seiten der Generalstaatsanwaltschaft.

Insgesamt liegen den Strafverfolgungsbehörden nach eigenen Angaben mehr als 3800 Bild- und Videodateien vor, die den Missbrauch der beiden Jungen zeigen. Im Hintergrund der Fotos und Videos ist eine Dachgeschosswohnung zu sehen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung gab es gestern Nachmittag einen Polizeieinsatz in Viersen, bei der die Fahnder die Wohnung des Tatverdächtigen öffneten. Er soll sich allerdings kurz vor dem Zugriff abgesetzt haben. Laut Fahndern wurden in dem Apartment Gegenstände gefunden, die auch auf den Aufnahmen der Missbrauchshandlungen zu sehen sind. Der Oberstaatsanwalt wollte diese Angaben gestern auf Anfrage unserer Redaktion nicht bestätigen. "Wir sind in einem vergleichsweise frühen Stadium der Fahndung."

Hinweise nimmt das BKA unter der Telefonnummer 0611 5518 444 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

(RP)
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