Schwalmtal Kirchengemeinde produziert Hörspiel

Schwalmtal · Statt des üblichen Krippenspiels hat sich die evangelische Kirchengemeinde Waldniel etwas einfallen lassen. Sie haben mit 40 Leuten ein Hörspiel gemacht. Jetzt gibt es die CD "Eine weihnachtliche Zeitreise" zu kaufen.

 Die Hörspielgruppe: Nach den Sommerferien setzten sie sich alle zusammen, verteilten die Rollen, probten und nahmen im Tonstudio von Edgar Lucht die "Weihnachtliche Zeitreise" auf.

Die Hörspielgruppe: Nach den Sommerferien setzten sie sich alle zusammen, verteilten die Rollen, probten und nahmen im Tonstudio von Edgar Lucht die "Weihnachtliche Zeitreise" auf.

Foto: evangelische Kirchengemeinde Waldniel

Das Wunder von Waldniel begann im Februar dieses Jahres, nachdem die Kirchengremien grünes Licht für ein außergewöhnliches Projekt gegeben hatten: Die evangelische Gemeinde Waldniel wollte ein Weihnachtshörspiel produzieren. Vom Text bis zum Einsprechen sollte alles in Eigenregie und nur mit Laien hausgemacht werden, und als CD in den Verkauf gehen. Das Pionierprojekt ist gelungen: Mitte November ist das Hörspiel "Eine weihnachtliche Zeitreise" erschienen und wird nun auf Weihnachtsmärkten und nach Gottesdiensten verkauft.

Der Autor Peter Albra Brenner und Ina Terkatz, Jugendleiterin der Gemeinde, gehören zu den führenden Köpfen des Projekts. Ihre Grundidee: mal 'was Anderes machen als ein Krippenspiel. Nach der Zustimmung der Gemeinde machte sich Peter Brenner ans Werk. Der Hausmann ist im Schreiben versiert. Er hat unter dem Namen "Peter Albra Brenner" bereits Kriminalromane und Science-Fiction-Geschichten verfasst.

Für das Weihnachtshörspiel suchte er eine originelle Idee - und fand die Zeitreise, durchaus eine Science-Fiction-Anleihe: Die Krippenspiel-Truppe aus Waldniel kommt auf wundersamem Weg ins historische Bethlehem, und die historischen Personen treten in der Waldnieler Kirche auf. "Anfang Juni war das Skript fertig", erzählt Brenner. Nach den Sommerferien ging es weiter mit einem straffen Zeitplan. "Am 6. September haben wir die Rollen verteilt, am 27. September und 4. Oktober waren die Sprechproben, am 18. Oktober haben wir im Tonstudio von Edgar Lucht aufgenommen", erzählt Brenner. "Wir hätten sogar noch einen Tag länger im Studio brauchen können, aber es hat alles fantastisch geklappt. Die Atmosphäre war sehr schön."

Jung und Alt haben bei dem Hörspiel an einem Strang gezogen. Jüngste Sprecherin ist Mareike Brenner mit ihren sechs Jahren. Die ältesten Teilnehmerinnen sind um die 70 Jahre alt und kommen aus dem Frauenabendkreis Amern. Nicht alle Sprecher hatten Erfahrungen im Tonstudio wie Jenny Winter (15), die in einer Band und auch Solo singt. Im Stück spielt sie die Paula. Niklas Fey (15) beispielsweise fand es gut, "so was mal auszuprobieren". "Ein Hörspiel gibt es ja nicht so oft", sagt der Schüler, der den grölenden Kevin gibt.

Für viele war es eine besondere Erfahrung, die eigene Stimme auf CD zu hören. "Ich habe mir anfangs immer die Hände vors Gesicht gehalten, aber eigentlich ist es gar nicht so schlimm", sagt Elisabeth Brenner (10).

Auch Küsterin Brigitte Große-Holz ist mit ihrer Stimme auf CD gebannt. "Ich musste mich als Gitti ja nur selbst spielen. An Heiligabend läuft es ja immer chaotisch", lacht die Küsterin.

Ganze 66 Minuten ist das Hörspiel lang geworden - inklusive zwei Liedern und einigen Outtakes, die zeigen, wie viel Spaß alle hatten. "Im Augenblick werden gar nicht so viele Hörspiele produziert. Wir haben es daher jetzt an die Hörspiel-Redaktion des WDR geschickt", sagt Brenner. Wer weiß... Wunder kommen in Waldniel derzeit häufiger vor.

Die Hörspiel-CD kostet zehn Euro. Verkauft wird sie am Samstag, 30. November, nach den Gottesdiensten in Waldniel und Amern; am Wochenende des 6. und 7. Dezembers auf der Weihnachtsmeile in Waldniel im Pavillon vom EFFA; am Sonntag, 21. Dezember, nach dem Gottesdienst in Waldniel.

(RP)
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