Niederkrüchten Kleinode in den Kapellen erstrahlen

Niederkrüchten · Mit Geld aus der Kultur- und Denkmalpflege-Förderung sind Skulpturen und Altäre in der Brempter und Overhetfelder Kapelle konserviert worden. Zuschüsse flossen vom Land NRW, dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Sparkassenstiftung "Natur und Kultur" Kreis Viersen.

Aus gutem Grund sichern Alarmanlagen die Kapellen St. Georg Brempt und St. Maria an der Heiden Overhetfeld. Sie beherbergen wahre Kleinode wie ein romanisches Kruzifix mit einem Korpus aus dem 9. Jahrhundert in Brempt, barocke und mittelalterliche Skulpturen oder den flandrischen Schnitzaltar in Overhetfeld. Damit die Kulturschätze noch möglichst lange erhalten bleiben, wurden sie im vergangenen Jahr konserviert. Die Ergebnisse stellten die Pfarrer Alexander Schweikert und Wolfram Weihrauch kürzlich mit dem Architekten Guido Zens und der Restauratorin Susanne Erhards von der "Gruppe Köln" vor.

Raum voller Kunstschätze

Die Restauratoren kämpften gegen Holzwurm und Schimmelpilz, Staub, Wachsspritzer und Kerzenruß der vergangenen Jahrzehnte. Im zentralen Leinwandgemälde im Brempter Retabelaltar ist nun wieder deutlich zu sehen, wie der Heilige Georg den Drachen bezwingt. Der Altaraufsatz aus Eichenholz, gefast und vergoldet, wurde freigelegt und übermalt. Reinigung, Holzwurmbekämpfung und Nachtönen fehlender Farbstellen stand an bei den Skulpturen der thronenden Gottesmutter (um 1480), der Heiligen Barbara (um 1480), des Heiligen Bartholomäus (um 1500) und der kleinen barocken Georg-Skulptur, die mit der Tötung des Drachen den Kampf gegen das Böse symbolisiert. "Dieser kleine Raum ist voll von Kunstschätzen, die ihresgleichen suchen", schwärmte Pfarrer Alexander Schweikert.

In St. Maria an der Heiden in Overhetfeld wurden die beiden Seitenaltäre bereits im Jahr 2003 restauriert. Doch das geschulte Auge der Restauratorin entdeckte darauf wiederum kreisförmige weiße Flecken – Schimmelbefall. Denkmalschutz mit regelmäßiger Nachschau bleibt hier also eine Aufgabe. Um die klimatischen Verhältnisse im Jahreszeitenverlauf zu dokumentieren und geeignete Maßnahmen daraus abzuleiten, empfahl Susanne Erhard eine Langzeitmessung in dem vierjochigen Backsteinsaalbau.

Der barocke Hochaltar mit Gnadenbild der Gottesmutter aus der Mitte des 18. Jahrhunderts in der Art eines Expositoriums mit Schliff-Verglasung und der flandrische Schnitzaltar um 1505 mit seinen Bildtafeln und Seitenflügeln standen vor zwei Jahren zur Konservierung an. Bei der Marienskulptur im ursprünglichen Chor der Pilgerstätte wurde die Fassung gesichert, wurden Schimmelspots entfernt und Staubverschmutzungen abgesaugt. An den Säulen des Retabels wurde gekittet und geschleift, Ausbrüche wurden retuschiert. Ähnlich bearbeitete die Restauratorin den Antwerpener Retabel aus Eichenholz, der Farbabplatzungen aufwies und dessen Fassung Störleim sichert. In Overhetfeld ist die Innenrestaurierung nun vollendet.

(RP)
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