Brüggen Konferenzzentrum in alter Näherei geplant

Brüggen · Holger Mohr, Inhaber der Autoveredelung Imsa, möchte das Gebäude an der Breyeller Straße in ein firmeninternes Konferenzzentrum mit drei Loft-Wohnungen für seine Kunden umbauen. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen

 Von 2005 bis 2012 war Holger Mohr auf Lamborghini spezialisiert. Heute veredelt er vor allem Fahrzeuge von Mercedes.

Von 2005 bis 2012 war Holger Mohr auf Lamborghini spezialisiert. Heute veredelt er vor allem Fahrzeuge von Mercedes.

Foto: Busch

Wenn alles rund läuft, können ab April und Mai die Arbeiten an der Breyeller Straße beginnen. Gut zwei Jahre rechnet Holger Mohr für den Umbau der alten Näherei. Der Firmeninhaber der Fahrzeugveredelung Imsa hat das Fabrikgebäude aus dem Jahr 1906 im Oktober vergangenen Jahres von einem privaten Vorbesitzer gekauft. Jetzt will er dort - knapp einen Kilometer von seiner Werkstatt entfernt - ein firmeneigenes Schulungs- und Konferenzzentrum mit drei Loft-Wohnungen errichten. "Die Wohnungen sind rein und allein für unsere Kunden gedacht. Eine Catering-Firma wird für die Verpflegung sorgen. Wir planen weder ein öffentlich zugängliches Hotel noch ein Restaurant", erklärt Mohr.

Die Burggemeinde Brüggen freut sich darüber, dass das alte Fabrikgebäude an der Breyeller Straße bald umgebaut und wieder bewirtschaftet. "Wir haben ein Interesse an einer nachhaltigen Nutzung. Das Gebäude stand mindestens 15 bis 20 Jahr leer und wurde nur sporadisch genutzt - etwa von einem Motorradclub. Es liegt am Ortseingang. Da ist ein verlottertes Gebäude keine gute Visitenkarte", sagt Dieter Dresen, Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Technik.

 1906 wurde das Gebäude an der Breyeller Straße als Eisengießerei gebaut. Später zogen Unternehmen der Textilbranche dort ein, die dem Gebäude den Namen "alte Näherei" eintrugen.

1906 wurde das Gebäude an der Breyeller Straße als Eisengießerei gebaut. Später zogen Unternehmen der Textilbranche dort ein, die dem Gebäude den Namen "alte Näherei" eintrugen.

Foto: Busch

Über viele Jahre war es schwierig für die alte Näherei einen Investor zu finden. Als kulturlandschaftsprägendes Gebäude ist sein Umbau und seine Nutzung mit Auflagen verbunden. "Der Status liegt kurz unter dem Denkmalschutz", erläutert Bürgermeister Frank Gellen (CDU). Er war als Berater maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt.

"Es hat viele Anläufe gegeben, in der alten Näherei etwas unterzubringen", erzählt Dresen. Eine Behindertenwerkstatt etwa oder Probenräume. Das Gebäude genieße Bestandsschutz. Die Grundmauern müssen bleiben. Die Außenfläche dürfe nicht bebaut werden. Das habe es für Investoren schwierig gemacht.

Für die Burggemeinde ist es deshalb ein Glücksfall, dass nun mit dem Konferenzzentrum eine genehmigungsfähige Nutzung gefunden wurde. "Die Bauvoranfrage ist vom Kreis bereits positiv beschieden. Jetzt geht es an die Baugenehmigung", sagt Mohr.

Die Architekten arbeiteten gerade die Pläne aus und prüften die Statik des Gebäudes, verrät der Unternehmer. Alte Elemente des Fabrikgebäudes sollen erhalten und in ein modernes, edles Erscheinungsbild integriert werden. Über die Investitionskosten will Mohr nichts sagen.

Wer Mohrs Werkstatt in Bracht aufsucht, muss sich über Geld in der Regel keine Sorgen machen: Filmstars, Scheichs, reiche Geschäftsleute aus Russland sollen gerüchteweise zu seinen Kunden gehören. "Zu uns kommen gut situierte Endverbraucher und Autohändler", sagt Mohr sachlich. Sie kommen aus dem arabischen Raum, aus Japan, Russland, den USA und aus Europa. "Bislang haben wir das Problem, dass unsere Kunden in der Region kein Hotel finden, das ihren Standards entspricht", erklärt Mohr.

Das Konferenzzentrum mit drei Loft-Wohnungen soll da Abhilfe schaffen. Bislang holen Mohr und sein achtköpfiges Team ihre Kunden in den Düsseldorfer Fünf-Sterne-Hotels ab und bringen sie wieder zurück. "Da geht ein halber Tag für die Fahrerei verloren", erzählt der 44-Jährige.

Zwei bis drei Tage blieben die Kunden, um zu besprechen, wie und was genau an ihrem Fahrzeug veredelt werden solle. Die Arbeit in der Werkstatt dauere dann Wochen oder Monate. "Wir machen alles in Einzelanfertigung. Was bei uns verarbeitet wird, gibt es nicht von der Stange." Anschließend werde das Fahrzeug per Luftfracht zugestellt.

(RP)
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