Viersen Kreationen aus banalen Dingen

Viersen · "Eine Retrospektive": Martin Wirtz zeigt seine Werke in seiner Galerie

 Martin Wirtz vor einigen seiner Werke, die es ab morgen in einer Ausstellung zu sehen gibt.

Martin Wirtz vor einigen seiner Werke, die es ab morgen in einer Ausstellung zu sehen gibt.

Foto: BSEN

Gelb gestrichene Holzlatten mit dem typischen schwarz-weißen Muster erinnern an das Yellow Cab der New Yorker Taxifahrer, ein Fleischwolf, ein Ölkännchen, ein Öllämpchen sind knallbunt bemalt, farbige, schmale Holzleisten schichten sich zu tiefen Gebilden, geometrische Muster werden so zusammengefügt, dass sie in ihrer Farbe und Fülle das Auge verwirren, das Innere von Buchrücken wird beklebt, Sätze auf Leinwand gedruckt, Papier geknüllt und aufgeklebt und vieles, vieles mehr. Unter den kreativen Händen von Martin Wirtz verwandeln sich die banalsten Dinge und einfachsten Materialien zu farbigen, geometrischen, witzigen, nachdenklichen Kreationen.

Eigentlich Augenarzt, hat sich Martin Wirtz in den vergangenen Jahrzehnten intensiv mit dem Malen, Drucken und Zusammenfügen von Materialien befasst. In der "Galerie Martin Wirtz" am Omperter Weg, wo er seit fünf Jahren regelmäßig hiesige Fotografen, Maler und Bildhauer ausstellt, zeigt er nun eine überwältigende Fülle an Bildern und Objekten. "Eine Retrospektive" nennt Wirtz seine Zusammenstellung, die sich über vier Räume und ein ganzes Treppenhaus zieht. Wenn Wirtz eine Idee zu einem Bild oder zu einem Objekt hat, dann bleibt er eine Weile dabei und legt ganze Serien an, bis er das Thema erschöpft hat. Seine Inspirationen findet er überall: in der Auseinandersetzung mit Künstlern wie Polke oder Kippenberger, mit einem Stil wie der Pop Art oder Literaten wie Jack Kerouac oder dem Magazin Mad. Mit dem Gedanken, wie würde es aussehen, wenn ich dieses Thema, dieses Motiv mit meinen Mitteln umsetzen würde, geht er mit viel Freude an der kreativen Arbeit an das Bild oder das Objekt. Dabei ist es ihm immer wichtig, Farbe und Form in Einklang zu bringen, es muss gut gearbeitet und stimmig sein. Martin Wirtz sieht man an, dass er mit großer Freude arbeitet. Er probiert vieles aus, stellt auch schon mal woanders aus, nimmt sich selbst aber nicht zu wichtig. "Ich bin ernsthaft unernst" - so lautet das Motto von Martin Wirtz. Und mit einem ernsthaften Unernst können sich auch Besucher auf den Weg zu seiner Ausstellung machen.

Info Die Ausstellung in der Galerie am Omperter Weg 56 ist am Samstag, 3.12. von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag, 4.12. von 11 bis 17 Uhr geöffnet

(b-r)
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