Tod nach alternativer Krebstherapie Gesundheitsministerin fordert neues Heilpraktikergesetz

Düsseldorf/Brüggen · NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat nach dem Tod von drei Patienten in der alternativen Krebs-Praxis in Brüggen ein neues Heilpraktikergesetz gefordert.

 Die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens will das Heilpraktikergesetz ändern.

Die NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens will das Heilpraktikergesetz ändern.

Foto: dpa, fg

Im Gesundheitsausschuss des Düsseldorfer Landtags sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch, das derzeitige Gesetz stamme von 1939 und sei nicht mehr zeitgemäß. Heilpraktiker könnten auch ohne spezielle Ausbildung tätig sein. "Wir brauchen eine Berufsreform." Dafür sei die Bundesregierung zuständig, die aber noch immer zögere.

In der alternativen Praxis in Brüggen hatten sich Ende Juli fünf Patienten behandeln lassen, drei starben kurz darauf. Zwei kamen mit lebensbedrohlichen Symptomen in eine Klinik. Gegen den Betreiber und Heilpraktiker der Praxis ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.

Einen Fokus legen die Ermittler auf den Behandlungs-Wirkstoff "3-Bromopyruvat" (3-BP), der womöglich verunreinigt oder falsch dosiert war. 3-BP ist als Medikament nicht zugelassen, eine Anwendung aber auch nicht verboten. Steffens zufolge gingen beschlagnahmte Proben ans Landeszentrum Gesundheit, um diese auf ihre pharmazeutische Qualität zu prüfen.

In dem Fall seien noch viele Fragen offen. Erst nach Abschluss der Ermittlungen könne man über mögliche Konsequenzen sprechen.

(dpa/lai)
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