Kreis Viersen Kreis Viersen schafft Fonds für Notfall-Verhütung

Kreis Viersen · Einstimmig sprach sich der Kreis-Ausschuss für Gesundheit und Soziales gestern für diese Unterstützung aus

Frauen mit geringem Einkommen sollen in Notfällen nicht mehr selbst für die Verhütungskosten aufkommen müssen. Dafür will der Kreis Viersen einen Fonds in Höhe von 30.000 Euro einrichten. "Wir werden sehen, ob wir damit auskommen", erklärte Sozialdezernentin Katharina Esser gestern im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Seniorenarbeit.

Einstimmig sprachen sich die Ausschussmitglieder für das Modell eines Fonds aus, das Esser zufolge bereits in zahlreichen Bundesländern erfolgreich praktiziert werde. Esser sagte aber: "Die Versorgung mit Verhütungsmittel soll nicht der Regelfall werden - es geht um Notfälle." Dass es davon jedes Jahr zahlreiche gebe, habe der Kontakt zu den drei Beratungsstellen im Kreis gezeigt. Im Jahr 2016 nutzten 1082 Frauen diese Anlaufstellen; dabei sei Verhütung oft ein Thema. Eine Erfahrung der Mitarbeiterinnen sei, dass Frauen mit geringem Einkommen schlechter oder gar nicht verhüten würden. Die Folgen könnten ungewollte Schwangerschaften oder Schwangerschaftsabbrüche sein.

Britta Pietsch (Die Linke) fragte nach, ob es für Frauen nicht schwierig sei, Geld etwa für eine Spirale vorzustrecken. Vorgesehen ist aber, dass die Frauen nicht in Vorleistung treten müssen, sondern dass der Betrag direkt an den Arzt überwiesen wird. Ausschussvorsitzender Hans-Jürgen Kamps (CDU) ergänzte, dass es wichtig sei, Frauen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen. Und Peter Fischer hob für die CDU hervor: "Verhütung darf nicht eine Frage der Kosten sein." Mit dem neuen Fonds könnten weitere Konflikte vermieden werden.

(busch)
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