Brüggen Kreisweite Lösung zur Beschulung der Flüchtlingskinder gefordert

Brüggen · Ein großes Problem für Brüggen und andere Kommunen ist die Beschulung der Flüchtlingskinder. Aufgrund der Schulpflicht müssen die Kinder die Schule besuchen, unabhängig davon, ob sie überhaupt ein Wort verstehen. Jochen Paal-Schaumburg (Grüne) stellte kürzlich in der Sozialausschusssitzung die Frage, wie die Situation für die Kindergärten und Schulen eingeschätzt wird.

Johannes Weiß (CDU) berichtete von vier Flüchtlingskindern, die in der Gesamtschule Brüggen am Unterricht teilnehmen. Hier läuft erfolgreich ein Projekt, dass die Schüler eine "Patenschaft" übernehmen und sich um die Flüchtlingskinder kümmern. "Aber bekommen wir noch fünf Kinder, sind wir mit unseren Möglichkeiten am Ende", glaubt Weiß. Bürgermeister Frank Gellen fragte: "Wie weit geht das Verständnis unserer Bürger? Die Schulen sind auch an ihre Kapazitätsgrenzen gegangen, um alle Brüggener Kinder aufnehmen zu können. Für Eltern sind ihre Kinder ihr heiligstes Gut. Es kann nicht sein, dass Kinder ohne jegliche Sprachkenntnisse in den regulären Klassen am Unterricht teilnehmen sollen." Gellen schlug vor, zentrale Klassen einzurichten, in denen die Sprache und die Kultur vermittelt werden. Da müsse man nach einer kreisweiten Lösung suchen.

Laut Sozialamtsleiter Joachim Müllers könnten auch die Kindergärten an ihre Grenzen kommen, "das fällt unter die Bedarfsplanung des Jugendhilfeträgers." Er kündigte Gespräche an, bei denen es um bedarfsgerechte Betreuung und deren Finanzierung gehen soll. Müllers: "Einzelne Kinder werden schon betreut, aber seit die Zahlen Ende Juli explodieren, ist es ein Problem. Auch da brauchen wir eine kreisweite Lösung."

(bigi)
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