Kreis Viersen Kühler Kopf trotz Sommerhitze

Kreis Viersen · Das Allgemeine Krankenhaus (AKH) in Viersen zählt mehr Hitze-Patienten in der Notaufnahme. Insbesondere ältere Menschen sind gefährdet, denn sie vergessen oft das Trinken. Wasser ist auch für Tiere wichtig

Heute 34 Grad, morgen 27 Grad - im Kreis Viersen ist es richtig warm. Das spüren auch die Mitarbeiter des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) Viersen. "Wir haben ein erhöhtes Aufkommen in der zentralen Notaufnahme durch die Hitze", sagt Geschäftsführer Kim-Holger Kreft. So seien in den vergangenen Tagen mehrere Personen mit Hitzschlag ins Krankenhaus gekommen. Das seien oft jüngere Leute, die ohne Kopfbedeckung zu lang in der prallen Sonne, etwa im Freibad, waren. Überwiegend handele es sich bei den Hitze-Patienten aber um ältere Menschen, die dehydriert seien, also zu wenig getrunken hätten, berichtet Kreft. Sie würden zum Teil mit Rettungswagen direkt aus den Einrichtungen der Altenhilfe ins Krankenhaus gebracht.

Wie wichtig es ist, bei Hitze viel zu trinken, wissen auch die Mitarbeiter in den Altenheimen. Das Durstgefühl lässt im Alter oft nach, insbesondere Demenzpatienten müssen ans Trinken erinnert werden. "Trinken ist eine Fleißaufgabe der Pflege", sagt Herbert Keufner, Vorstand des Altenheims St. Laurentius Elmpt. "Unsere Mitarbeiter bieten den Bewohnern immer wieder Getränke an, füllen ein Glas und drücken es ihnen in die Hand. Das klappt gut." Auch stehe Salzgebäck bereit, denn beim Schwitzen scheidet der Körper nicht nur Wasser, sondern auch Salze aus. In den Altenheimen des Caritasverbandes - im Paulusstift in Viersen, im Irmgardisstift in Süchteln und im Altenheim St. Michael in Waldniel - gibt es ein ganzes Maßnahmenpaket zur Abkühlung: Auch dort achteten die Mitarbeiter darauf, dass die Bewohner ausreichend trinken, "das wird dokumentiert", sagt Sprecher Georg Maria Balsen. Aus der Küche gibt es Salat, Obst und Kaltschalen. Wer mag, kann sich feuchte Tücher für Stirn und Nacken nehmen. Begleitete Spaziergänge werden auf die Morgen- und Abendstunden verlegt. Grundsätzlich ist eher Ruhe im Schatten angesagt: "Unsere Bewohner, im Durchschnitt Mitte 80, bewegen sich bei Hitze tendenziell weniger als sonst", sagt Balsen.

Auch die Jüngsten spüren die Hitze. Die 65 Mädchen und Jungen in der katholischen Kita St. Peter Hinsbeck haben zwar kein "hitzefrei", aber dennoch Glück: "Unser Außengelände ist schön schattig, es gibt viele Bäume", sagt Leiterin Ulrike Russmann. Die Kinder spielen mit Wasser, planschen an der Wasserbahn und vermeiden anstrengende Spiele. Was den Nachwuchs trotz Hitze strahlen lässt: "Es gibt öfter Eis", sagt Russmann und lacht.

Im Tierheim in Lobberich wird kräftig gehechelt: "Im Hundebereich ist es zum Glück kühl. Draußen stehen Wasserbecken", sagt Leiter Ralf Erdmann. Manche der 18 Hunde würden zudem eine Dusche mit dem Wasserstrahl schätzen. Viele der 90 Katzen würden sich schattige Plätzchen suchen. Beim Füttern ziehe man jetzt Trockenfutter dem feuchten Futter vor - das soll weniger Fliegen anlocken.

(RP)
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